Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

"That's it!"

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Es ist nie schön, wenn ein so wunderschöner Urlaub zu Ende geht und der Alltag fängt uns mit aller Macht sehr schnell wieder ein. Immerhin setzen wir (kaum zu Hause) am nachfolgenden Wochenende den in den USA geschmiedeten Plan in die Tat um: wir legen uns einen Weber-Gasgrill zu. So retten wir etwas vom Gefühl zu Freiheit und BBQ-Abenteuern in „unsere Welt“. Prädikat: sehr empfehlenswert!!

Im Rückblick schreibe ich jetzt mal das Tagebuch zu Ende:

Die Nacht im Double Tree by Hilton Denver war erwartungsgemäß gut und auch das im Preis inbegriffene Frühstücksbuffet ist durchaus „Hilton-like“. Neben den üblichen Verdächtigen rund um Eier & Speck, Cereals & Fruits finden sich auch einige echte Spezialitäten: ich werde diese Breakfast-Burritos (mexikanische „Wraps“ mit Käse überbacken und mit Rührei, Gemüse, Bacon etc. gefüllt) und das „Green Chili“ sehr vermissen. Muss man mögen zum Frühstück - aber ich mag es ja scharf. Und Gabi probiert tatsächlich eine Art Haferschleim. Ist hier sehr beliebt, vor allem bei Kindern - ich könnte mich schütteln!

Auch hier haben wir ein angeregtes Gespräch mit den Großeltern am Nebentisch, deren Enkel lieber „a la carte“ frühstückt. Das wäre bei uns auch nicht denkbar, wenn das reichhaltige Buffet im Preis inbegriffen ist. Scheint hier aber nicht unüblich zu sein, sich „was zu gönnen“.

In aller Ruhe packen wir unsere Sachen so zusammen, dass die Koffer „check-in-fertig“ sind. Nun haben wir noch einige Stunden zur Verfügung, bevor wir am Flughafen sein müssen.

So beschließen wir, nochmal ein Stückchen Richtung Stadt zu fahren und dort dem „Denver Museum of Nature and Science“ (Natur und Wissenschaft) einen Besuch abzustatten. Das ist wirklich sehr zu empfehlen und bei weiteren Aufenthalten in Denver werden wir ganz sicher noch einmal dorthin zurückkehren. Es liegt auch nicht mitten in der Stadt und ist sehr gut zu erreichen. Parkplätze gibt es reichlich und vom angrenzenden City Park hat man einen schönen Blick auf die Downtown und Skyline. Kinder spielen in und an einem Springbrunnen; wir schauen zunächst etwas zu, genießen die Sonne und Aussicht, reißen uns dann aber los, um die Eintrittskarten zu kaufen.

Die Optionen sind vielfältig, Tickets zieht man unproblematisch am Automaten, wenn man mag. Wir entscheiden uns für das Tagesticket und das IMAX-3D-Kino. Für das Planetarium und die Zusatzausstellung (derzeit: Roboter - sicher super interessant) bleibt heute keine Zeit. Selbst das Museum werden wir nur durchstreifen können. Das tun wir dann auch zuerst mal. Den Schwerpunkt setzen wir dabei auf die Ausstellungen zu „Erde und Weltraum“, „Gesundheit“ und „Amerikanische Tierwelt“.
Auch dort können wir immer nur einzelne Dinge herauspicken: Gemeinsam mit amerikanischen Jugendlichen und deren Eltern zoomen wir uns an einer großen Drehscheibe (ähnlich Google World) nach Deutschland und an den Weinberg in Nieukerk. Da staunen die Amis nicht schlecht: „So viele Häuser“? „So kleine Grundstücke?“ „Ja, so ist das bei uns - aber: auch schön!“

Länger unterhalten wir uns mit einem Herrn, der an einem Modell die Erdumlaufbahn beschreibt und mit einer Dame, die eine riesige im Raum schwebende Erdkugel per iPad mit den unterschiedlichsten Layern versehen kann: Wo wird Facebook genutzt und wohin bestehen die meisten Verbindungen? Wo leben die glücklichsten Menschen? Von wo nach wo wird was exportiert? Wo sind wann welche Flugbewegungen? etc. - sehr interessant!

Kleinkinder spielen Astronaut und sammeln „Gestein“ mit Zangen, andere schießen eine Metallkugel in ein Sandbasin, um sich dann per Zeitlupe anzuschauen, wie Meteorkrater entstehen. Alles sehr anschaulich!

In der Gesundheitsabteilung bekommen wir Chipkarten, die wir kurz personalisieren. Dann können wir die verschiedensten Messungen (Herzschlag, Körperdimensionen a la Leonardo da Vinci etc.) durchführen lassen; zum Ende gibt es einen Ausdruck. Auch gut!

Zu den Tieren und ihren Lebensräumen gibt es schließlich eine Ausstellung mit ausgestopften Exemplaren, die uns die imposante Größe so manches Bären, Elches oder Seelöwens noch einmal plakativ vor Augen führt.

Was kann es zum finalen Abschluss dieses tollen Urlaubs schöneres geben als den Film „Adventures in Americas National Parks“ in 3D? Und richtig: die grandiosen Landschaften ziehen noch einmal an uns vorbei; dabei werden auch Erinnerungen an vergangene Jahre noch einmal lebendig - und gleichzeitig wächst die Sehnsucht, wieder zu kommen. Alles richtig gemacht!

Schweren Herzens lösen wir uns von diesem Museum und dem Urlaub. Ein letztes Mal tanken wir den Toyota voll, dann fahren wir zum Airport und geben das Auto bei Alamo ab. Mit dem Herrn, der das Auto zurück nimmt, diskutiere ich eine Weile wegen der fälligen Inspektion. Kein Grund, sich böse zu beschweren; ich mache dennoch deutlich, dass ich mich als guter Kunde geärgert habe über die Unannehmlichkeiten. Versteht er. Mein Vorschlag: wir teilen uns die 106 $ für die Roadside Assistence fifty/fifty. Er kommt mir entgegen und übernimmt 80$ - das finde ich mehr als fair und dies sage ich ihm auch. Klasse!

Ruckzuck sind wir per Shuttlebus am Flughafen, geben unser Gepäck ab, steigen in den Flieger und ab geht es. Lufthansa: prima! Mit Filmen, guter Verpflegung und einigen Stunden Schlaf vergeht die Zeit; wir landen pünktlich am Samstag um 11:00 Uhr in Frankfurt. Aufs Gepäck warten wir etwas länger; dennoch bekommen wir den vorgesehenen ICE und sind gegen 15:00 Uhr zu Hause. Auch darüber können wir nicht meckern - alles Gut!

„That’s it!“ könnte man sagen - für dieses Jahr! Wirklich? Nun ja, wir kommen zurück in die Staaten, ohne Zweifel. Vielleicht sogar noch einmal in diesem Jahr auf eine Stipvisite? Wer weiß!?

Recht sicher werden wir aber auch 2017 wieder unsere Cowboyhüte nehmen; die weiten Prärien und Berglandschaften, die Wüsten und der Pazifik rufen bereits wieder verdächtig laut nach uns.

Danke für euer Interesse - bei Fragen: bitte melden! Liebe Grüße, auch von der unvergleichlichen Gabi!!

Tagesetappe: 39 Kilometer (mit dem Auto)
Übernachtung: LH 447

Nederland, Buffalo Bill und Superlative …

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Gabi vor der "Outdoor World", Northfield, Denver, CO

Ein wenig skypen mit den Lieben daheim, dann können wir gemütlich aufbrechen - letzter Reisetag heute. Wir haben es nicht eilig, wenn wir wollten, wären wir in 1,5 Stunden in Denver.

Gabis Tagebuch ist nicht aufzufinden, Mist! Und dabei habe ICH es gestern mit ins Fall River Visitor Center genommen, um die Stempel mitzubringen. Es stellt sich heraus: seitdem ist es verschwunden. Ich bin mir sicher, dass ich es nicht liegen gelassen haben, aber im Auto ist es auch nach zweimaligem Umkrempeln nicht wieder aufgetaucht - und anderswo kann es nicht sein. Also fahren wir noch einmal die kurze Strecke bis zum Visitor Center. Sehr nett, wie immer, aber Fundsachen des Vortages sind schon zum „Ranger Headquarter“ beim Beaver Meadows Visitor Center weitergereicht worden. Also nochmal kurz in den Park hinein, die kleine Schleife drehen, zwischendurch ein paar Fotos machen und dann mit der netten Karen sprechen. Gabis „Diary“ ist dort (noch) nicht aufgetaucht, also wird ein Formular ausgefüllt. Wenn sie es haben, rufen sie uns an und dann würde UPS den Rest übernehmen. Alles gut geregelt. Wieder am Auto suchen wir nochmal und - da ist es! In der Tasche an der Rückenlehne hatte sich das Biest versteckt. Zu sehen war es nicht, aber zu fühlen. Also kurzes Telefonat mit Karen - Suche einstellen, sie freut sich für uns.

Nun aber los. Wir haben uns entschieden, eine Strecke durch die Berge zu nehmen, um möglichst lange in den Rockys verweilen zu können. Die Strecke von Estes nach Denver über die Highways #38 - #7 - #72 - #6 ist wirklich sehr zu empfehlen. Gut ausgebaut und wunderschön. Immer wieder Seen und tolle Ausblicke.

So erreichen wir das erste Ziel: Nederland - wenn schon nicht bei der EM vertreten, dann besuchen wir es hier zumindest mal. Und da wir noch nicht gefrühstückt haben (Kaffee im Motel zählt nicht) kehren wir nach kurzem Bummel in der „New Moon Bakery“ ein. Dort bestellen wir zwei mit Schinken, Käse und Ei belegte Bagel und zwei große Pötte „Latte“.

Wir sitzen draussen am Tisch und lassen es uns schmecken. Am Nebentisch eine junge Dame aus Massachusetts, die bald hierher ziehen wird und ihrer Mutter die neue Heimat zeigt. Schnell sind wir im Gespräch. Sie fragen, ob ich gute Bilder gemacht habe mit der Kamera, die da auf dem Tisch liegt. Also erzähle ich die Geschichte vom Bären auf der Nevada-Falls Bridge zum x-ten Male, zeige ein paar Fotos und die beiden sind aus dem Häuschen: „Looks like National-Geographic Photos“ ;-) - wie sagte ich gestern, Superlative sind beliebt hier …

Es erscheint ein Mann, der sich als Inhaber der Bäckerei herausstellt - der Bäcker höchstpersönlich. Deutscher aus Solingen, seit 16 Jahren in den USA! Er spricht deutsch mit uns, hält das aber nicht immer durch. Auch ein angenehmes Gespräch. Meine Frage nach der Legalität von Cannabis beantwortet er kompetent: seit zwei Jahren darf das Zeug zu jedem Zweck frei gehandelt werden, bis dahin war es medizinischen Indikationen vorbehalten. Warum ich frage? Weil im Laden nebenan Cannabis verkauft wird. Er gibt einen Hinweis: die Plätzchen, Lutscher etc. sind am unberechenbarsten, weil das THC dort manchmal in einer Ecke sitzt und dann geht der Lolli ab wie sonst was. Wir lassen es bei den Erläuterungen, Glücksmomente holen wir uns nach eigenem Rezept. Nederland ist ein Hippiedörfchen; Batik-T-Shirts sind äußerst beliebt und auch die Musikszene scheint aktiv.

Am Wegesrand liegen immer wieder verfallene Minenschächte. Auch Namen machen darauf aufmerksam, dass hier Ende des 19. Jahrhunderts der Goldrausch tobte. Auch ein Rauschmittel, das nicht allen gut bekommen ist.

In Black Hawk sind schöne Holzfassaden zu bewundern, zumindest am Anfang des Ortes. Weiter hinten machen sich Casinos breit, groß und wuchtig.

Vor Golden biegen wir ab auf die Lookout Mountain Road. Sie führt in endlosen Kurven weit hinauf auf den (richtig!) Lookout Mountain. Hier oben gibt es gleichzeitig einen fantastischen Blick auf die Berge der Rocky Mountains und die Weite der Prärie hinter Denver. Genau das ist der Grund, warum sich (Buffalo) Bill Cody gewünscht hatte, hier begraben zu werden. Und am 3. Juni 1917 wurde ihm der Wunsch erfüllt. Wir genießen zunächst die atemberaubende Fernsicht und sehen uns dann das kleine, aber sehenswerte Museum an. Viele originale Waffen, Kleidungsstücke u.v.m. gibt es hier zu sehen. Ein Film beschreibt das Leben des Scouts,, Visionärs und Showmans (Habt ihr gewusst, dass er mit seiner Show u.a. auch in Krefeld, Duisburg, Mönchengladbach und Trier war?). Beeindruckend sind auch die Indianerkleidungen; der Federkopfschmuck von Sitting Bull ist echt sehenswert.

Dann steigen wir zum Grab des großen Mannes hinauf. Vor 2 Jahren haben wir das große Buffalo Bill Museum in Cody, WY besucht. Jetzt ist auch diese Sache für uns „rund“.

Auch die größte Brauerei der Welt, die "Coors-Brewery" ist von hier oben gut zu überblicken.

Kurz vor 16:00 Uhr kommen wir im Double Tree by Hilton in Denver an - ein riesiger, edler Kasten! Passte irgendwie gut bei der Planung; beim nächsten Mal sollten wir aber wieder nach einem niedlichen Motel schauen. Wir richten uns ein und fahren dann noch einmal los. Es ist noch zu früh, um den Urlaub zu beenden.

Die Auswahl an Zielen ist groß wie die Stadt; wir entscheiden uns für „Northfield“, dort soll es Shops, Restaurants etc. geben. Nach 10 Minuten sind wir dort - und erleben wieder mal bislang für uns Ungesehenes: Man kann Northfield ohne Übertreibung als Stadtteil von Denver bezeichnen. Dieser besteht ausschließlich aus gigantischen (kostenfreien) Parkflächen sowie ebenso großen Einkaufs- und Vergnügungskomplexen. Wir haben uns nur im „Zentrum“ getummelt und waren total sprachlos. Dabei waren die Straßen gegen 17:00 Uhr noch menschenleer. Erst zwei Stunden später füllen sie sich. Was haben wir bis dahin gemacht?

Wir haben Bauklötze gestaunt. Zunächst über ein Kino mit 18 Sälen und die vielen Geschäfte. Auch über Sporteinrichtungen wie „Family-Karate“ und ein Tanzstudio, in dem zwei Schwarze trommeln und 3 Frauen tanzen. Oder ein Malstudio, wo bestimmt 40 Männer und Frauen an Staffeleien nachmalen, was die Künstlerin auf dem Podest vormalt. Der Hammer war aber folgendes:

Jenseits eines weiteren Parkplatzes steht ein weiteres gigantisches Gebäude mit der Aufschrift „Outdoor World“. Das ist doch was für uns. Als wir näher kommen wird uns Angst und Bange ob der Ausmaße des Geschäftes, das ich mit meiner Kamera nicht erfasst bekomme. Schon der Eingangsbereich ist riesig. Und innen drinnen sprengt der Laden alles, was wir je gesehen haben.

Gut, im Gespräch mit einem der zahlreichen Verkäufer erfahre ich, dass es sich hier um den drittgrößten Outdoorshop der USA handelt. Du bekommst hier einfach alles. Und die Deko spottet jeder Beschreibung: Lebensecht soll es sein - ist es! Ganze Rudel von Wildtieren jagen hier durch den Saal; ein großes Aquarium beherbergt ebenso große Fische. Von der Fischereiabteilung habe ich ein Panorama aus acht (!!) Aufnahmen gemacht - und da war die Abteilung „Fliegenfischen“ noch nicht dabei. Natürlich gibt es auch Waffen; unzählige jeden Kalibers. Und Messer, und Boote, und Fahrzeuge und und und …

Die Bilder vermögen es mal wieder nicht wieder zu geben, schaut bitte dennoch mal. Gabi findet jedenfalls ein sehr nettes Laufshirt für sich, was noch in den Koffer passt. Gerne hätten wir auch einen der Plüsch-Riesenfische für Christian eingepackt; leider unmöglich ;-)

Bei „It’s Brothers Grill & Bar“ verputzen wir draussen die letzten Burger des Urlaubs und schauen dabei Klinsis Fußballern zu, die beim America-Cup im Viertelfinale gegen Ecuador bestehen müssen.

Wieder auf dem Zimmer mache ich mich über Fotos, Tagebuch und Homepage her, Gabi kümmert sich um die Koffer. Im Fernsehen wird gerade Deutschland - Polen von der EM wiederholt, läuft parallel; da haben wir wohl nicht viel verpasst.

Morgen haben wir noch eine ganze Zeit in Denver. Online-Check-In ist erledigt, die Bordkarten sind auf den iPhones. Boarding ist um 16:55 Uhr, Abflug um 17:30 Uhr vorgesehen. Bis dann!

Tagesetappe: 212 Kilometer
Übernachtung:
DoubleTree by Hilton Denver, 3203 Quebec Street, Denver, CO 80207

Der Kreis schließt sich …

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Jürgen auf dem "Mills Lake Trail", Rocky Mountains NP, CO

Ruhiges Zimmer, ruhige Nacht. Erfrischt wachen wir auf, skypen mit den Eltern und machen uns auf den Weg. Bombenwetter! Erster Stop: Safeways! Schaut bei den Bildern, dann kennt ihr einen der Gründe, warum wir gerne dort einkaufen: sie haben einfach die Parkplätze mit der besten Aussicht ;-) Aber im Ernst: wir kaufen wirklich gerne dort ein. Sie haben eine riesige Auswahl und mit unserer Sageways-Club-Mitgliedskarte sparen wir stets richtig Geld. Beispiel heute morgen: Zu zahlen wären: 49 $, abzüglich Club-Rabatte: 29,00 $ - unglaublich, aber wahr!

Ein Tipp für alle, die nach uns kommen: „think big!“ Will heißen: lieber die großen Portionen kaufen, das ist viel günstiger. Eine Flache Wein kostet leicht 10$, 5 Liter durchaus annehmbarer „Franzia“ kalifornischer Weißwein kosten 12-18$. Ein Mini-Sandwich kostet 4,99$, unseres von heute Morgen 5,99$ (mit Rabatt). Und das war ein großes Weißbrot, belegt mit Käse, Fleisch etc. Wir haben davon gefrühstückt und zu Mittag gegessen, die „Reste“ fürs Mittagessen sind auf einem der Bilder zu sehen. Genau so ist es mit anderen Dingen. Oft steht dort 4/5$ - das heißt, dass es vier Einheiten für 5 Dollar gibt, eine einzelne allein ist im Verhältnis viel teurer. Oder Bier: vergleicht mal den Preis für eine Dose mit einem Package …

Wo war ich? Am Anfang! Wir fahren gegen 09:30 Uhr in den Park, das ist eher spät. Die Parkplätze in der „Bear Lake Area“ sind gegen 07:00 Uhr voll. Daher stellen wir unser Auto am Park & Ride Parklatz ab und fahren mit dem Shuttlebus zum „Bear Lake Trailhead“.

Von hier aus gibt es zahlreiche Möglichkeiten zu wandern. Die Ranger erläutern uns, was heute gut ist und wo es Probleme geben könnte. Es liegt nämlich immer noch viel Schnee hier oben. Startpunkt ist auf 2.900 Meter. Unsere Wanderung führte uns über 12,1 km gut 500 Höhenmeter hinauf und hinunter. Da merkst du trotz Akklimatisation, dass du weniger Sauerstoff in die Lungen bekommst!

Wir gehen als erstes zum „Alberta Fall“, einem Wasserfall, der auch für Familien erreichbar ist. Sieht man, hört man. danach wird es merklich ruhiger. Zum Mills Lake gehen nicht mehr so viele hinauf. Wunderschöner Weg, tolles Wetter, nette Begegnungen.

Am See wollen wir zu Mittag essen, das geht aber nicht - zu viele Insekten. Also beschließen wir, uns etwas vom Wasser zu entfernen und gehen zurück. Plötzlich Gabi: „Da, da, da!!“ Nein - keine „Neue deutsche Welle“ - Eine Bighorn-Sheep-Mama mit ihrem Baby!!!! Sie kreuzt unseren Weg nur wenige Meter vor uns. Andere Wanderer kriegen das gar nicht mit, so schnell geht das. Schon sind die beiden über den Fluß und steigen in höhere Regionen auf. Unglaublich, wie schnell sie hier in unwegsamem Gelände sind.

Ich mache einige Bilder, dann sind sie schon außer Reichweite. Alles ging so schnell, dass ich keine Chance hatte, die Tele-Linse auszupacken. Andere werden aufmerksam, schauen auch und entdecken die beiden hoch oben in den Bergen. Ich zeige eines meiner Bilder und alle freuen sich. Die Ranger unten bestätigen mir später, dass wir „very lucky“ waren, denn eine Mutter mit Kind zeigt sich hier eigentlich nie - oder zumindest extrem selten.

Stichwort „Smaltalk“: Während ich hier draußen sitze und schreibe, habe ich mit einer Mutter von Nebenan und einer Familie ein Zimmer weiter gesprochen. Wir haben Bilder geguckt und sie sind begeistert, was es hier alles zu sehen gibt ;-)

Auch unterwegs reden wir (ich) viel. Ein „Hi!“ oder „Hi, how are you doin’ today?“ kommt automatisch über die Lippen, sobald wir jemandem begegnen. Ist hier so üblich. Und oft ergibt sich hieraus ein Gespräch. Smaltalk eben, das lieben die Amerikaner/innen. Ich plappere dann drauf los, so wie ich hier Tagebuch schreibe. Oft belanglos, bei Nachfragen aber auch konkret und durchaus so, dass wir als Urlauber einen möglichst guten Eindruck hinterlassen. Gehört sich so, meine ich.

Die Amerikaner/innen lieben es, Superlative zu hören. Und so lasse ich mich auf die Frage, wie es uns geht oder gefällt gerne zu Superlativen und Vokabeln hinreißen wie „We’re great!“ „We feel so fine today!“ „It’s wonderful (gorgeous, beautiful, fantastic, so nice)!“ - „Look at the weather (the landscape, the wildlife, the blue sky, …)! „We love to be here (… your country …)!“

Im Ernst: meist geht mir das ganz leicht von den Lippen, weil ich in dem Moment einfach auch so empfinde. Und es gefällt. Wenn ich dann noch mal ein Foto zeige, dann bekomme ich garantiert ein „Thank you for sharing this with us!“ zurück. Es ist einfach entspannt, locker und höchst harmonisch. Und „extreme laid back“! Gefällt mir viel besser als unser ansonsten so ausgeprägtes „korrekt sein“, „alles zu ernst nehmen“. Hach - ich werde es vermissen!

Als wir nach dem „Bighorn Sheep Experience“ lunchen sehen wir tief unten am Fluss für 15 Minuten ein Elk saufen. Was für ein Nationalpark. Und irgendwie schließt sich heute der Kreis. Alles begann so richtig im Yosemite NP mit grandiosen Aussichten, Wasserfällen, Seen, grünen, saftigen Landschaften. Dann kam Nevada, Utah/Arizona mit den spektakulären (spectacular - noch so ein Wort!!!) „Red Rocks“ und Landschaften „from outer space“, wie ich hier gerne sage. „Vom anderen Stern“! Nun in den Rockys sind die Seen, Wasserfälle und grünen Landschaften wieder da - und das macht den Urlaub (nicht zufällig) „rund“!

Mit Tiny Little Bear drehen wir noch eine Runde um den „Bear Lake“ - zum Abschluss sozusagen. Dann shutteln wir zurück zum Parkplatz, erwerben in Estes noch weitere Mitbringsel ein und landen wieder bei Safeways (ihr erinnert euch: Der schöne Parkplatz ;-). Dort kaufen wir unser Abendessen, das Gabi kunstvoll vor unserem Zimmer anrichtet - mit Tischdecke und allem, was benötigt wird. Improvisiert, aber geschmackvoll und sehr angenehm! Es gibt verschiedene Sorten Chickenwings, diverse Salate aus der Frischetheke, Nachos, Salsa und Wein. Lecker!

Morgen rollen wir nach Denver - mit einigen Zwischenstopps. Der Verkäufer bei den „Wings“ im Safeways fragte uns, wo wir denn waren heute - wir hätten wohl Sonne abbekommen? Haben wir! Und ich habe seine Frage sehr gerne ausführlich beantwortet …

PS: merkt man meinen Einträgen eigentlich an, dass ich Wein dazu trinke??? ;-)

Nachsatz: Jetzt wollte ich schon reingehen, da kommt ein US-Hochschulprofessor aus seinem Zimmer, vor dem wir sitzen und den ich morgens schon beim Kaffee gesprochen hatte. Wir reden und er ist sehr interessiert an unseren Erlebnissen, insbesondere in Utah (Wave, South Coyote Buttes, White Pockets). Wir schauen unzählige unserer Fotos an, beantworten Fragen, erzählen wie es war … Er möchte unbedingt unsere (Reise-)Visitenkarte und garantiert uns, dass er unsere Homepages diesen Jahres und der vergangenen Jahre mit seinen Studenten anschauen wird - er ist total begeistert von den Fotos. Nach einer guten Stunde verabschieden wir uns - er mit den Worten: „Gut, das ich eure E-Mail-Adresse nun habe, vielleicht engagiere ich euch mal als Guides durch den Südwesten mit meinen Studenten.“ Ich glaube es nicht - ist sicher auch nicht ernst gemeint. Aber versteht ihr jetzt, warum wir diese Begegnungen so mögen?

Tagesetappe: 47 Kilometer
Übernachtung:
Coyote Mountain Lodge, 1340 Big Thompson Avenue, Estes Park, CO 80517

Dem Himmel ganz nahe …

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Gabi & Tiny Little Bear am Alpine Visitor Center, Trail Ridge Road, Rocky Mountain NP, CO

Gut geschlafen haben wir, aber es ist doch merklich kälter in der dünnen Bergluft hier oben. Heiße Dusche und Kaffee mit gutem Frühstück kommen da gelegen. Da es noch höher hinaus geht heute, ziehen wir uns mal wärmer an, die langen Sachen wollen ja auch mal eingesetzt sein.

Die Fahrtstrecke heute ist absolut überschaubar, wir können unterwegs bummeln, wie wir wollen. daher machen wir an den ersten Seen entlang des Hwy.#40 die ersten Bilder und halten schließlich in „Grand Lake Village“. Ein amerikanisches Ehepaar hatte uns letzte Tage dringend empfohlen, dort ein wenig die Hauptstraße entlang zu schlendern. Tun wir dann auch; wir sind ja brav.

Wirklich ein sehr nettes Örtchen mit schnuckeligen Häusern. Kolibris schwirren zu Tränken mit Zuckerwasser. Aus der Nähe betrachten geht ganz einfach - die kleinen Biester fotografieren ist fast nicht möglich - man sind die zackig-schnell! Blauer Himmel wechselt schnell mit einigen Wolken und wieder zurück. Verrückt wie schnell das hier immer geht mit dem Wetter. Ist die Sonne kurz hinter einer Wolke, erscheint es gleich viel kälter - ist die Sonne nicht verdeckt sind die langen Sachen fast zu warm. Ach ja - etwas „historisches“ gibt es hier auch: einige Hütten, sie Anfang des 20. Jahrhunderts ersten Touristen als Bleibe dienten werden auf Schautafeln ausführlich beschrieben. Das so ein Bockschädel an der Wand so hämisch grinsen kann - gruselig!

Im Visitor Center vor der Passstraße warnt uns ein Ranger vor den „Elks“ (Wapitis) und „Moose“ (Elch): die seien groß, stark, dämlich und gefräßig, was keine gute Kombination sei. Vorsicht ist auch deswegen angezeigt, weil beide gerade Junge haben, die Moose sind schon etwas weiter, die Elks seien gerade geboren und daher seien die Mütter mit besonderer Vorsicht zu genießen - kein Spaß!

250 Meter weiter sehen wir in der Ferne die erste große Herde grasen. Es ist nicht zu erkennen, was es ist, aber eine der beiden Gattungen wird es sein. Am „Timber Creek Campground“ sind sie dann ganz nahe und ich bin mir sicher: Elks! Natürlich gehe ich die Böschung runter, um besser portraitieren zu können, ich halte aber Abstand. Kurze Zeit später erscheint eine Rangerin und pfeift alle die zurück, die mit ihrem iPhone o.ä. möglichst nah ran müssen, um die Tiere zu verewigen. Die haben sich wohl keine Warnungen abgeholt und werden klar in ihre Schranken gewiesen. Gut!

Wir nehmen einige Trails unter die Füße, ganz entspannt. Auch dazu hatte uns der Ranger informiert: viel Schmelzwasser derzeit, manche Wege sind komplett überflutet und unpassierbar. Gummistiefel oder Paddelboot haben wir nicht dabei - dan kehren wir halt um.

Im Fernsehen hatte wir vor unserer Abreise einen Bericht über den Rocky Mountain NP gesehen und dort war auch von der deutschen Familie Holzwarth die Rede, die hier für gut 100 Jahren in der Wildnis der Rockies eine kleine Farm auf- und diese später zum Feriendomizil für zahlende Kundschaft ausbaute. Reiten und Fischen waren wohl die Hauptattraktionen. Ein Trail führt zu der kleinen, idyllischen Ansammlung von Hütten im Wald. Auf dem Weg dorthin passieren wir den Colorado River, der hier eher ein Bächlein ist. Landwirtschaftliches Arbeitsgerät steht auch noch herum.

Der „Colorado River Trail“ führt uns schließlich noch einmal nahe an den Fluss, weiter oben in den Bergen. Hier in den „Never Summer Mountains“ sind die “Headwaters“, also speisenden Quellflüsschen des Colorado zu finden, der später so breit wird, dass er den Grand Canyon formen konnte.

Nach endlosen Kehren erreichen wir das Alpine Visitor Center kurz vor dem höchsten Punkt der Straße. Hier haben wir vor 2 Jahren Tiny Little Bear aufgegabelt, der uns seitdem zum unersetzbaren Reisebegleiter geworden ist. Viel hat er gesehen seitdem und natürlich werden auch hier ein paar Erinnerungsfotos geschossen.

Kurz darauf erreichen wir den höchsten Punkt, den eine durchgehend geteerte Straße in den USA erreicht: wir rollen unseren Toyota RAV4 über die 3.714-Meter-Marke. Rekordhöhe, mehr geht nicht! Als wir aussteigen fliegen uns einige kalte (logisch!) Schneeflocken um die Ohren. Ruppig hier oben! Dem Wild scheint es nichts zu machen, die Elks treiben sich sogar hier herum.

Da ist es später in Estes Park deutlich anders. Wir bummeln über die Hauptstraße, die Sonne scheint und es duftet nach Candys, weil hier jedes zweite Geschäft Bonbons, Eis oder andere Süßigkeiten herstellt und verkauft. Wir suchen und finden einige Souvenirs für die „Kleinen“ daheim. Dann essen wir eine Pizza bei „Poppy’s“ - wie vor zwei Jahren sitzen wir draussen.

Im kleinen Park spielt zum Sonnenuntergang Brad Fitch auf der Gitarre (gut verstärkt) eigene Songs und solche, die das zahlreiche Publikum mitsingen kann. Groß und Klein hat sich hier versammelt, Klappstühle mitgebracht und die Stimmung ist riesig. Auf die Frage, wer die weiteste Anreise hatte, ruft Gabi „Germany“ und bekommt als „Preis“ eine Tafel Schokolade mit seinem Konterfei. Wir singen mit …

Als die Sonne weg ist, wird es kühler und wir machen uns auf den Heimweg. Jetzt sind die Fotos schon hochgeladen und wenn Gabi Korrektur gelesen hat, folgt auch noch der Tagebucheintrag. Dann ist um 23:00 Uhr ein weiterer wunderbarer Urlaubstag zu Ende. Morgen werden wir wandern in diesem schönen Nationalpark. Gute Nacht!

Tagesetappe: 140 Kilometer
Übernachtung:
Coyote Mountain Lodge, 1340 Big Thompson Avenue, Estes Park, CO 80517

„Tipsy“ im Basislager …

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Ghost Town "Cisco" am Hwy.#128, UT

Rumms - ich falle fast aus dem Bett. 05:00 Uhr früh, es hat gedonnert, aber wie! Dabei bleibt es aber; kurzes weiteres Wetterleuchten, kein Regen, weiterschlafen. Das Wetter scheint sich aber zu ändern.

2,5 Stunden später: wir stehen auf, packen zusammen, skypen mit Birgit und der lustigen Johanna, die langsam wieder anfangen darf, Gitarre zu üben - wir sind bald zurück!

Draußen dunkle Wolken, gemischt mit blauem Himmel, das Wetter scheint nicht zu wissen, was es will. Und so bleibt es heute meist auf der Fahrt. Diese Kontraste wechseln alle paar Minuten.

Dann brechen wir auf, tanken bei Shell gegenüber voll und organisieren dort auch äußerst schmackhafte Sandwiches und den obligatorischen Riesenkaffee - reicht bis mittags. Zum ersten Mal probieren wir auch „Jerky“, in dünne Scheiben geschnittene Scheiben Rindfleisch, gesalzen und gewürzt. Ist hier total hip und an jeder Tankstelle in 100 Geschmacksrichtungen zu haben. Mir fallen meine Karl-May-Erinnerungen ein: hatte nicht auch Old Shatterhand immer Büffelfleisch in Scheiben geschnitten, nach Art der Indianer („native Americans“) getrocknet und dann unter dem Sattel weich geritten? Schmeckt genau so, dieses dehydrierte Fleisch, gar nicht schlecht. Ist doch hoffentlich auch Beef und nicht der dehydrierte Wanderer, von dem Ranger Dustin im Arches NP sprach …??

Am Ortsausgang von Moab biegen wir auf den „Scenic Byway“ #128 East ab; anderer Name: „Colorado River Way“. Den wollten wir immer schon fahren und ehrlich: von Moab Richtung Grand Junction, CO gibt es keine schönere Strecke - und der Umweg umfasst nur 20 Minuten. Immer am Colorado entlang, der hier in gemächlichen Schleifen direkt neben der Straße fließt. Mehr als die Straße passt anfangs auch nicht in diesen Canyon: turmhoch erheben sich rechts und links die roten Felswände „südlich vom Arches NP“. Die Straße ist wie eine Achterbahn mit vielen Kurven; Gabis Kurzfassung: „wie Bootfahren - nur ohne Wasser!“

Später weitet sich der Canyon, rückt dann aber wieder zusammen. Am Flussufer liegen einige Ranches mit Hütten direkt am Colorado. Klasse, hier könnte man auch mal übernachten.

Ende der Straße, links abbiegen hieße ein kleines Stück zurück fahren, rechts geht es über „Cisco“ in die richtige Richtung etwas weiter über Landstraße - beide Wege führen zur Interstate 70. Wir entscheiden uns für „Cisco“ und erreichen den Ort (?) wenige Minuten später. Überraschung: sieht auf den ersten Blick aus wie nach einem Angriff imperialer Sturmtruppen (hallo Star-Wars-Freunde). Kein Zweifel: eine Ghost Town neueren Datums, nicht aus dem 19. Jahrhundert wie sonst. Wir fahren ein wenig rum, steigen aus und machen Fotos. Absonderliche Motive. In einer Hütte könnte noch jemand wohnen, neueres Auto vor der Tür. Nur: was will der hier? Ein einsamer Prairie-Dog schaut aus seinem Loch und putzt sich. Jetzt haben wir Cisco mal gegoogelt und finden unsere Annahmen bestätigt. Sogar in „Thelma & Louise“ ist der Ort zu sehen …

Einmal auf der Interstate geht es fix voran. Auf das Colorado NM verzichten wir angesichts des grauen Himmels. Heute ist Reisetag, der ist auch so lang genug.

Mit der Fahrerei wechseln wir uns ab; der Soundtrack aus aktuellen Country-Songs der schwungvollen Art, den ich heute morgen zusammengestellt habe passt prima. Und die I-70 ab Grand Junction in die Rockies ist wunderschön zu fahren. Leider gibt es derzeit einige Baustellen, aber die Landschaft ist atemberaubend und abwechslungsreich. Bergig ist es in allen Felsfarben und dazu jede Menge Wald. Wir passieren bekannte Wintersportorte wie „Beaver Creek“ und „Vail“. Hier liegt an den Hängen noch Schnee und die Häuser haben was von „Alpen-Look“.

3.230 Meter führt die Autobahn (!) hinauf auf den „Vail-Pass“; ganze 3.449 Meter überwinden wir später auf dem Hwy.#40 kurz vor dem Ziel. Für europäische Verhältnisse ist das schwer vorstellbar.

Unsere Betten in Winter Park stehen immer noch auf einer Höhe von 2.804 Metern - das ist quasi das Basislager vor der Überfahrt der Rocky Mountains morgen.

Das Wetter ist auch hier durchwachsen. Trocken schlendern wir die Hauptstraße entlang, der Rückweg wird nasser. Früh dran sind wir heute, das ist gut. Im „The Ditch on 40“ schlagen wir zu. Coole Kneipe mit vielen Familien zu Gast. Margarita, Bull and Bush Man Beer IPA, dazu Chillis bzw. Fish-Sandwich mit Onion Rings. Und zum Nachtisch: Colorado Whiskey: wir genehmigen uns einen „Breckenridge“ und einen „Peach Street“ - gute Portionsgrößen! Und der Peach Street ist immerhin „aged more than 2 years“. Aber im Ernst: es sind Bourbons und sie schmecken sehr „vollmundig“. Zurück im Best Western steigen wir in den „Hot Tub“, einen echt heißen Whirl-Pool. Drin sitzen bereits zwei Männer aus Remscheid, die mit 8 anderen ihres Kegelclubs auf Harley-Tour sind. Erster Tag, wir hatten sie bereits am Front-Desk getroffen. Wir fragen, ob wir zu ihnen steigen dürfen - „kein Problem, aber wir sind nackt!“ Hatte ich schon ohne Brille gesehen. Gabi erkennt es erst, als die beiden den Pool verlassen ;-)

Jetzt geht es uns gut - wir sind „a little bit tipsy“, haben aber den Abend noch vor uns. Alles prima, bis morgen!!

Tagesetappe: 534 Kilometer
Übernachtung:
Best Western Alpenglo Lodge, 78665 US Highway 40, Winter Park, CO 80482

Immer auf Kante ...

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Gabi einmal mehr auf der Kante, Shafter Canyon Overlook, Canyonlands NP, Island in the Sky, UT


Gute Nacht in schönem Zimmer; nur Frühstück gibt es in der River Canyon Lodge nicht. Macht uns nichts, denn wir müssen eh in den Family Market, weitere 24 Pullen Wasser kaufen. Da sind Sandwiches & Wraps schnell mit im Einkaufswagen. Auch etwas Obst, neue Müsliriegel und anderes landet dort. Für den Kaffee stehen wir wieder Schlange - es ist halt Starbucks, das hier heißes Gold aufbrüht.

Am Arches NP rollen wir vorbei Richtung Norden, biegen aber bald links ab Richtung Canyonlands NP. Die Straßenführung schlängelt sich wie der Colorado dahin und gibt schon einen Vorgeschmack auf das, was uns erwartet. Vor den Nationalpark hat der liebe Gott nämlich noch einen Statepark gebaut: den Dead Horse Point SP. Den fahren wir als erstes an: 10$. Am Visitor Center meinen wir, schon am Aussichtspunkt zu sein. Also gehen wir nach rechts, den East Rim Trail entlang. Treffen dort u.a. junge Amerikanerinnen mit einer finnischen Freundin, die in Kanab Freiwilligendienst macht. Mit denen klönen wir ein wenig, finden den erwarteten Aussichtspunkt auf die Coloradoschleife aber nicht. Also in die andere Richtung, gleicher Trail. Uns begleitet ein amerikanisches älteres Ehepaar, die wir am Restroom kennen gelernt haben. Sie beginnt gerade mit einer kleinen Nikon DSLR zu fotografieren, er berichtet, dass die beiden gerade 3 deutsche Austauschstudenten wieder nach Hause entlassen und sich vorgenommen haben, nun mal alle die wunderbaren Nationalparks etc. anzuschauen, die die ganzen Europäer schon gesehen haben.

Da haben wir natürlich Gesprächsstoff satt. Ich kann ein paar Hinweise zu den Automatiken der Nikon geben und ihr gefällt mein neues „PeakDesign“-Tragesystem für die Kamera. Dazu berichten wir von unseren Erlebnissen der letzten Tage, ich erzähle zum x-ten Male die Bärengeschichte von der Vernal Bridge und die beiden sind begeistert. Die Zeit vergeht im Flug, nur der Viewpoint ist nicht in Sicht. Der war doch direkt am Parkplatz? Jetzt endlich begreife ich: wir müssen mit dem Auto erst noch bis zum Ende der Straße fahren - hier am Visitor Center gibt es zwar nette Trails, aber nicht den ersehnten Aussichtspunkt. Also an alle, die nach uns kommen und begrenzte Zeit haben: ausnahmsweise mal nicht am VC anhalten sondern gleich durchfahren bis zum „Dead End“ - dort ist der eigentliche Viewpoint!

Ich schieße mal wieder einige Panoramaaufnahmen. Der Legende nach diente diese Stelle einst als Corral für wilde Mustangs. Die herzlosen Cowboys suchten sich die besten aus und ließen die anderen gefangen in der Absperrung auf der Felsnase zwischen Abgrund und Zäunen. Dort verdursteten sie mit Blick auf den Colorado, der 2.000 Fuß tiefer lockte. Traurige Story!

Danach fahren wir das Visitor Center im Eingangsbereich zum Canyonlands NP an. Wir sind hier im Bereich „Island in the Sky“ - einem von 3 Teilen dieses riesigen Nationalparks. Dem Ranger sage ich, was wir hier bereits kennen und frage nach empfehlenswerten Trails („Hikes“) für den Tag. Er empfiehlt genau die Dinge, die wir zu Hause bereits ausgeguckt hatten. Allerdings rät er zu einer anderen Reihenfolge, des Fotolichtes wegen. Immer wieder gut, Experten zu fragen.

Also fahren wir zuerst in den Nordwesten, um den Trail zum „Upheaval Dome Overlook“ zu absolvieren. Die „umgewälzte Haube“ sieht wirklich skuril aus. Eine Tafel beschreibt zwei Entstehungstheorien: kleiner Meteoreinschlag mit anschließender Erosion oder dicke Salzschicht eines Meeres, die anschließend gehoben, gesenkt und verformt wurde. Egal - hier ist nicht viel los und wir genießen die Wanderung, die wegen der Steigung mit 1 Stunde angegeben war, von uns aber inkl. Fotoshooting in 28 Minuten bewältigt ist. Gabis Motto: „Je schneller wir laufen, um so eher sind wir wieder im Schatten!“ Auch eine Logik, gesund und sportlich dazu!

Wir fahren weiter Richtung Südwesten zum längeren Trail des Tages: „Murphy’s Point“. Der ist mit knapp 6 km und 2 Stunden angegeben und wir benötigen 1,5. Interessant ist, dass man auf dieser grünen „Insel im Himmel“ von Trailhead zu Aussichtspunkt etc. durch eine grasige, grüne, leicht hügelige Landschaft fährt und meist erst im letzen Moment sieht, dass da dieses gigantische Loch ist überall - bodenlos. Gabi sagt: „Einfach zu malen. Untere Hälfte grün, obere Hälfte Blau. Dazu ein paar Schäfchenwolken und Bäume - fertig!“ Recht hat sie!

So wandern wir auch zum Murphy’s Point zunächst durch Wiese und krüppeligen Baumbestand. Dann tut sich der Abgrund auf: erste Tiefblicke und irgendwann geht es nicht mehr weiter. Ende. Loch. Abgrund. Fast 360-Grad-Blick. Sagenhaft! Auch auf diesem Trail treffen wir kaum eine Menschenseele. Am Trailhead stehen gerade mal 3 Autos, unseres mitgerechnet. Den Murphy’s Point haben wir für uns allein. Wir klettern in den Felsen herum und machen Fotos. Gut!

Sehr gut ist auch Gabis Organisation. Nach und nach leeren wir 6 Flaschen Wasser und erleichtern so ihren Rucksack merklich. Das gekühlte Nass erfrischt bei der sengenden Hitze sehr. Aber auch für energetischen Nachschub hat sie gesorgt: immer wieder kommt ein Apfel, ein Müsliriegel, eine Handvoll „Trailmix“ (Studentenfutter mit kandierten Früchten) o.ä. zum Vorschein. Auf dem Weiterweg zum Grand Viewpoint schießt sie den Vogel ab und serviert gekühlten Eiskaffee im Auto: einfach köstlich! Die Flasche (der Marke Starbucks) hatte sie heute Morgen im Family Market gekauft und zwischen Eisblöcken in der Kühltasche bis zu diesem Moment auf genau der richtigen Temperatur gehalten. Dazu gibt es „salty snacks“ in Form von Chips. Wie sagten die Guides von „Dreamland Safari Tours“ letzte Tage: neben Wasser sind salzige Snacks lebenswichtig. Super: Chips am hellichten Tage quasi auf Rezept!

Nach dem Grand View Point stoppen wir noch am White Rim Overlook und Green River Overlook. Dann fahren wir zum Abschluss noch zum Mesa Arch. So langsam müssen wir aus der Sonne raus! Hier ist die Busladung Franzosen gerade auf dem Rückweg und wir haben Glück, dass am Arch nicht viel los ist. Wir machen unsere Bilder und ich bediene auch wieder einige fremde Kameras. Dabei ergeben sich neue Gespräche, u.a. mit einem deutschen Paar aus der Nähe von Stuttgart. Er ist locker über 80 Jahre und die beiden bereisen zum ersten Mal den Westen inkl. Yellowstone, San Francisco und LA. Respekt! Das möchten wir in dem Alter auch noch schaffen!

Die Rückfahrt nach Moab dauert eine knappe Stunde. Wir sind echt durch und durch erhitzt. Also springen wir gemächlich in den Pool, wo ich eine Schweizerin treffe. Wir plantschen und reden - es ist hier irgendwie immer so, dass wir ins Gespräch kommen. Sie ist mit ihrem Mann und 2 Freundinnen unterwegs, die beiden kennen sich gut aus und zeigen den beiden Mädels, was Amerika zu bieten hat. Und zwar komplett. Sie wohnen mit Blick auf den Flughafen Zürich, sind vor 2 Wochen nach New York geflogen und mit dem Auto bis hierher gefahren. Da sie alle nun Rentner/innen sind, haben sie Zeit. 6 Wochen sind eingeplant. Über die großen Nationalparks in Utah/Arizona geht es nach LA, dann San Francisco, Yellowstone und wieder zurück nach New York. Doppelter Respekt!

Duschen, anziehen, Burger essen! Die angesagteste Braterei ist das „The Spoke“ an der Mainstreet. Kurzfassung, es ist spät geworden bei denen: super Burger, gute Onionrings, „Moab Sunrise“ für Gabi, zwei (von 9 vom Fass erhältlichen) lokalen Bieren aus Moabs Mikrobrauereien schmecken mir richtig prima: das „Red Rye IPA“ und das „Dead Horse Amber Ale“ (letzteres musste einfach probiert werden nach der traurigen Pferdegeschichte). Aber deren Organisation: abenteuerlich! Ein Lärmpegel, unglaublich. Kein/e Kellener/in macht planvoll etwas zu Ende. „Wait to be seated“ dauert eine Ewigkeit, obwohl Tische frei zu sein scheinen. Gruselig! Aber sehr freundlich waren sie. Und wir hben dort im Fernsehen dann auch den Grund für „Stars and Stripes“ auf Halbmast am Visitor Center gesehen in der Sondersendung: 50 Tote in Orlando bei Schießerei in einem Nachtclub - ISIS? Heftig!

Jetzt ist das Tagwerk getan. Mit Freude habe ich vernommen,das „Jogis Jungs“ die Ukraine 2:0 geschlagen haben. Schweini in der Nachspielzeit, klasse. Neuer wohl auch großartig, Abwehr ähnlich gruselig wie das Kellnerteam im „Spoke“? Das gibt sich, bis wir wieder zu Hause sind, die Jungs steigern sich.

Also: alles Gut, wir waren heute irgendwie ständig „auf Kante“ am Abgrund. Toller Nationalpark, wir mögen Utah. Und das Gute: es scheint hier irgendwie lockerer geworden zu sein mit den Bier-/Cocktailregelungen - sogar sonntags!

Morgen fahren wir nach Colorado, die Rockies rufen. Dann naht aber auch schon das Ende dieser bislang fantastischen Reise. macht nix, wir sind so was von „country“ ;-)

Tagesetappe: 193 Kilometer
Übernachtung:
River Canyon Lodge, 71 West 200 North, Moab, UT 84532

Hiking Arches NP

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Jürgen auf dem "Park Avenue Trail", Arches NP, UT

Die Ranch hat etwas Besonderes. Einerseits: kein Fernsehen, kein Wifi (jedenfalls kein ernst zu nehmendes, denn nur für ein paar Minuten Mails checken entspricht nicht dem Standard). Andererseits aber auch: die schnuckelige Cabin, eigener Grill- und Feuerplatz, Tierbeobachtung bei jeder Mahlzeit, viel frische Luft, sogar beim nächtlichen Gang zum eigenen Badezimmer mit Taschenlampe quer über die Wiese u.v.m. dazu die Stille und die kleinen Geräusche der kleinen Tiere, die überall zirpen, rascheln und pfeifen. Schön, in der Cabin bei offenem Fenster zu liegen und zuzuhören. Wir fühlen uns sehr wohl hier - komplett relaxt alles.

So sind wir auch nicht traurig, als sich der Himmel heute morgen zunächst bedeckt zeigt. Kalt
ist es nicht und das Frühstück steht schon auf der Terrasse bereit, als wir hinausschauen. Gabi lupft das Handtuch - gedeckt hat Bill auch schon.

Schnell unter die Dusche, dann gibt es wieder ein leckeres Frühstück wie gestern. Dazu schmecken bestimmt auch ein paar gesalzene Lays Chips; klar! Chips essen die Amis zu jeder Gelegenheit auch als Beilage wie wir z.B. Pommes. Warum nicht auch zum Frühstück? Es steht nirgendwo, dass das nicht sein darf.

Wir packen unsere sieben Sachen ins Auto und fahren zu Bill hoch. Auschecken geht hier nicht so wie im Motel: Schlüssel abgeben und weg. Wir klönen noch eine ganze Zeit miteinander, bewundern seinen Smoker, schmieden Pläne für den nächsten Aufenthalt, dann würde er gerne mit uns wandern gehen.

Es ist wieder 09:30 Uhr, ehe wir tatsächlich weg kommen. Das nehmen wir inzwischen ganz gelassen - uns treibt ja niemand. Gas & Coffee tanken in Montichello, dann fahren wir zum Arches NP. Last Minute Tickets für die Fiery Furnace sind leider nicht zu kriegen. Die Rangerin rät uns aber, beim nächsten mal mit 2 Tagen Vorlauf zu kommen, dann kann man meist was kriegen für 5 pm. Bezüglich der Wettervorhersage spricht sie von einer 20%igen Chance auf Donnerwetter. Dann solltest du nicht auf den Trails unterwegs sein.

So fahren wir als erstes zur Wolfe Ranch, um den Delicate Arch Trail zu absolvieren. Der gehört für uns einfach dazu. Derzeit ist es sehr bewölkt und windig. 2-3 Tropfen fallen auch, wenn man genau hinguckt - das meiste verdampft aber, bevor es den Boden berührt. Vorsichtshalber packen wir aber unsere Regenjacken und wie immer reichlich Wasser in die Rucksäcke. Einen Parkplatz zu bekommen brauchte etwas Geduld. Drei mal sind wir im Kreis gefahren, dann hatten wir einen.

Und auch auf dem Trail ist schnell klar, was uns heute erwartet an einem Samstag in den Ferien: die halbe Welt ist hier unterwegs, darunter sehr, sehr viele Familien mit Kindern und auffällig viele russische Staatsbürger. Es ist schon sehenswert, wer und was sich da den Slickrock hinauf quält. Vor allem in welchen Klamotten und Schuhen - oder besser: Latschen.

Egal, wir haben unseren Spass an dieser tollen Wanderung und lassen uns auch durch den „Traffic“ oben am Arch aus der Ruhe bringen. Entspannt setzen wir uns oben in die große „Bowl“, auf deren Rand der spektakuläre Delicate Arch steht. Im Hintergrund die La Sal Mountains - erhabener Anblick und die Sonne lässt sich jetzt auch langsam sehen und schiebt die Wolken beiseite.

Gabi kann oft nicht hinsehen: die Leute stehen doch tatsächlich Schlange für ein Foto, zu dem sie unterhalb des Arches stehen. Eben diese Leute mit dem besagten Schuhwerk und sehr, sehr viele kleine Kinder. ich bin vor einigen Jahren auch mal an diese Stelle gegangen und muss sagen, dass dies eine derjenigen ist, an denen ich echt froh war, als ich wieder in Sicherheit war - besonders bei dem damals auch vorherrschenden starken Wind. Man sieht die Leute dort stehen - die Fotos sind nett. Was man wissen muss: nur 2-4 Meter dahinter geht es senkrecht in die Tiefe und auch ein Sturz nach vorne in die “Bowl“ hat schon manchen das Leben gekostet. Dort einfach 4-6-jährige Kinder alleine in Flipflops hinzuschicken oder mit denen da Faxen zu machen grenzt für mich an Wahnsinn. Dennoch: alle 1-2 Minuten neue Leute zwischen den Pfosten. Am besten ist der russische Staatszirkus, der dort Kunststücke vollführt: Frauchen schubst Pummelchen „zum Spaß“, der rudert mit den Armen - sie hüpft in Latschen mit hohem Absatz auf einem Bein, die Teenies machen Turnübungen. Jeder versucht den anderen zu übertreffen.

Kann einen nervös machen, aber es sind ja immer Erwachsene dabei, die verantwortlich sind. Und wie sagt der junge Ranger Dustin, mit dem ich mich eine ganze Zeit lang unterhalte: „Total verrückt, aber wie willst du die Leute davon abhalten - sie müssen wissen, was sie tun. Bitte nicht falsch verstehen: m.E. kann man dort hingehen und sich fotografieren lassen. Das habe ich ja auch schon getan. Aber man sollte in dem Moment seine Sinne beisammen haben - echte Empfehlung.

Ich mache einige Fotos für nette Leute mit deren Kamera und wir führen dadurch wieder eine Reihe schöner Gespräche. Dustin erzählt mir, dass die allergrößte Gefahr hier die Dehydration ist. Die Leute trinken einfach zu wenig. Dazu die Sonne, die Höhe, der Aufstieg, der manchen viel abverlangt - und dann trinken sie zu wenig. Er sagt, dass hier jährlich mehrere Leute aus diesem Grund sterben - mehr als abstürzen. „Wenn du schnell bist, kannst du in 20 Minuten über den Trail wieder unten sein; in der letzten Woche haben wir einen runter geschleppt, der wegen Dehydration zusammen geklappt ist. Das hat 4 Stunden gedauert.“

Aber nochmal: für uns ist das DIE Empfehlung im Arches NP; sehr schöner Trail und für normal konstituierte Leute mit Wasser im Rucksack überhaupt kein Problem - im Gegenteil: Genuss pur!

Wieder unten machen wir kurz ein paar Fotos von Petroglyph, die im Felsen eingeritzt sind und mach uns auf dem Weg zum Trailhead des „Park Avenue Trail“, halten unterwegs aber noch kurz am „Balanced Rock“ und an anderen Viewpoints, um ein paar Fotos zu schießen.

Den Park Avenue Trail kennen wir noch nicht. Er befindet sich ganz vorne im Park und führt nicht zu Arches, sondern durch eine Felsenschlucht, die an eine Hochhauszeile in einer amerikanischen Großstadt erinnert. Hier ist kaum was los. Start ist für uns bei den „Courthouse Towers“, so läuft man den Hinweg bergauf und auf dem (gleichen) Rückweg bergab. Man könnte den Trail auch am Park Avenue Viewpoint starten, dann ginge es anders herum.

Es ist toll, hier umherzuwandern. Wir treffen kaum eine Menschenseele. Anschließend müssen wir aber raus aus der Sonne, die inzwischen wieder gnadenlos vom blauen Himmel brennt.

Bis Moab ist es nicht weit und wir checken in der River Canyon Lodge ein. Positive Überraschung! Das Zimmer ist sehr modern und hat ausnahmsweise mal keinen Teppichboden. Sehr schön alles!

Ein Sprung unter die Dusche macht uns fit für neue Taten. Das Wifi ist sehr fix, die Homepage ist wieder ok. Gut, dass alles vorbereitet war, nun bin ich wieder zufrieden damit.

Zu Fuß gehen wir ein Stück die Main Street hinab. Gabi hatte im Arches NP schon so doll Lust auf Spaghetti, dass wir nicht lange überlegen müssen. „Jay’s Pasta“ ist pickepacke voll innen und draussen, dennoch bekommen wir zwei noch gerade so einen Tisch. Andere warten kurz darauf wie gewohnt in einer kleinen „Schlange“, dass sie ihren Tisch bekommen. Gut, dass wir so zeitig sind. Spaghetti Bolognese, Pizza (ausnahmsweise mal echt italienisch mit dünnem Teig), ein gemeinsamer Salat, ein Bier und für Gabi eine Margarita - sehr lecker!

Nach einem kleinen Bummel an den Geschäften entlang landen wir wieder im Zimmer. Ein Gläschen Wein, Tagebuch schreiben, Fotos aussuchen - das übliche. Früh fertig sind wir und heute habe ich mal wieder Lust auf ein wenig amerikanisches TV. Mal sehen, was es gibt.

Das war wieder ein sehr schöner Tag mit Wanderungen im Arches NP. Morgen gibt es einen Ausflug in den Canyonlands NP mit ganz viel Abwechslung- versprochen …

Tagesetappe: 185 Kilometer
Übernachtung:
River Canyon Lodge, 71 West 200 North, Moab, UT 84532
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