Tagebuch
Gabi & Jürgen on Tour ...
XXL Canyon

Gabi & Jürgen am Rande Rande des Abgrundes, Grand Canyon NP, AZ
„Leavin’ Vegas“ - im „The D Hotel“ waren um 08:00 Uhr selbstverständlich immer noch (schon wieder?) Leute an den Automaten zugange, als wir auschecken. Drehwurm im Parkhaus, dann sind wir unten, 2 Minuten später auf dem Freeway und kurz darauf liegt die Stadt hinter uns. Bye - bis zum nächsten mal! Ob wir dann wieder den imposanteren Strip besuchen oder bei der beschaulichen Downtown bleiben, entscheiden wir später. Zur Abwechslung wieder Strip? SPÄTER!!!
Ach ja: die Dusche war toll - so was möchte ich zu Hause auch haben; sie passte leider nicht in den Koffer.
Wir tanken bei Boulder für sagenhafte 2,39$/Gallone (!), platzieren die Coffees in den Halterungen, setzen den Tempomat und rollen den Hwy. #93 Bis Kingman und dann die I-40 nach Osten bis Williams, wo wir Richtung Tusayan wieder nach Norden abbiegen. Der Canyon will umfahren sein, bevor man sich ihm nähern kann. Mit der Fahrerei wechseln wir uns ab - heute gilt es einfach, die Strecke hinter uns zu bringen.
Um 13:00 Uhr erreichen wir das fabelhafte „Best Western Premier Grand Canyon Squire“ (so viel Zeit muss sein), bekommen trotz der frühen Anreise sofort ein tolles Zimmer und richten uns ein. Dann packen wir reichlich Wasser in die Rucksäcke und fahren in den Nationalpark. Nach 10 Minuten stehen wir auf dem Parkplatz am Grand Canyon Visitor Center. Glück gehabt; trotz des Andrangs heute haben wir sofort einen Parkplatz in der „ersten Reihe“ bekommen.
Ich mache es heute wirklich mal sehr kurz: So eine Wanderung an der Kante zur größten Schlucht dieses Planeten ist ein umwerfendes Erlebnis. Anfangs ist es warm, später wird es angenehmer. Rund um den „Mather Point“ drängen sich noch die Touri-Massen, wenige Schritte entfernt wird es einsamer und hinter dem Grand Canyon Village bist du quasi alleine mit der Schlucht. Wir laufen 12,5 km immer an der Kante entlang, genießen die atemberaubenden Aus- und Tiefblicke und machen ein paar Fotos. Verschafft euch bitte bei den Bildern einen Überblick - es gibt nicht mehr viel zu erzählen …
… außer vielleicht, dass der „Trail of Time“ wirklich eine gute Idee ist. 2011 habe ich ihn ausführlicher beschrieben. Die Idee ist die, dass du die knapp 4 km zwischen Visitor Center und Village läufst und dabei im Grunde eine Zeitreise unternimmst. Plaketten am Boden und Gesteinsbrocken aus der Wand des 1.500 Meter tiefen Canyons machen für dich die Entwicklung des Planeten „greifbar und erfahrbar“. Der Witz ist eigentlich der, dass dein eigenes Leben nur einige Schritte ausmacht und die Strecke bis zum Entstehen des Canyons vor einigen Millionen Jahren nur wenige Schritte weiter weg sind. Die übrigen Kilometer gehören der Zeit der Entstehung der Erde, ohne dass Menschen dabei irgendeine Rolle gespielt hätten. Die Dimensionen werden so einfach plastisch.
Wir trinken viel und können unseren Vorrat an den Wasserstellen immer wieder auffüllen. Prima! Gabi spendiert einen Apfel und kündigt auch noch den Rest Baby-Karotten an. Als ich mich ohne nachzudenken „Hattu Möhrchen?“ sagen höre wird mir schlagartig klar, dass ein gewisser Irrsinn der 70er (oder waren es die 80er?) Jahre fest in mir verwurzelt ist. Hilfe!!
Am Mohave-Point sehen wir noch 2 Condore mit ihrer 3-Meter-Spannweite segeln. Dann beschließen wir, dass wir für heute alles gesehen haben. Das gut funktionierende Shuttlebus-System bringt uns schnell zum Auto zurück. In Tusayan kaufen wir noch kurz eine große Dose Bier, die ich gerade genossen haben und eine Tüte Chips, die Gabi hoffentlich noch aufreißt. Dann essen wir draussen beim Asiaten ein „Red Curry“ und „Pad Thai“. Gut! Lustig ist Gabis Begeisterung über die Einweg-Plastikschüsseln, in denen das Essen geliefert wird - die gehören ab jetzt bei uns zum Reisehausrat.
Alles gut, morgen verbringen wir noch etwas Zeit am Grand Canyon. Die Option bzgl. eines Teilabstiegs über den South Kaibab Trail bis Cedar Ridge werden wir auf Anraten des Rangers angesichts der Hitze wohl verwerfen. Und auch unser Gedanke, zum Sonnenaufgang vor Ort zu sein ist nicht mehr so aktuell. Das verschieben wir wahrscheinlich auch. Nachts um 03:30 Uhr sollte man im Urlaub schlafen und nicht in der Kälte rumwuseln (denn dass es hier nachts auf 2.000 Metern Höhe kalt ist, daran habe ich keinen Zweifel). Bis morgen!
Tagesetappe: 455 Kilometer
Übernachtung: Best Western Premier Grand Canyon Squire, 100 Highway 64, Tusayan, AZ 86023
05 Juni 2016
29 Mai 2016
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