Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

Be shure to wear some flowers in your hair ...

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Tiny Little Bear mit "Flowers in the hair" vor der Golden-Gate-Bridge, San Francisco, CA

Da sind wir wieder - San Francisco hat uns zurück und präsentiert sich mit bestem Wetter und blauem Himmel.

Als ich gestern morgen, am Mittwoch, zur Arbeit fuhr spielte der WDR "San Francisco" von Scott MCKenzie und bei der Textzeile "… be shure to wear some flowers in your hair …" überkam mich trotz des anstrengenden Arbeitstages, der noch vor mir lag, ein unheimlich schönes Gefühl der Ruhe, Gelassenheit und Vorfreude. Und mir kam gleich in den Sinn, dass dies die perfekte Überschrift für unsere Anreise ist. Wer unsere Reiseberichte in den vergangenen Jahren verfolgt hat weiß, wie sehr wir diese Stadt mögen. Und San Francisco (wie unsere ganze "Wild West"-Begeisterung) bringt eben diese Stimmung mit sich, die Scott McKenzie musikalisch so treffend eingefangen hat: Blumen im Haar, Konventionen ade, sei locker, sorgenfrei, unbekümmert und genieße das Leben und die Freiheit! Jippie, wir sind wieder da, ich kann es noch gar nicht glauben.

Routiniert hatte Gabi in gewohnter Perfektion alles Notwendige in den vergangenen Tagen zusammen gepackt; auch alles rund um Technik und Foto ist vorbereitet. Birgit hat uns mit Johanna gestern Abend nach Duisburg zum Bahnhof gebracht - ich war gerade mal 45 Minuten zu Hause nach der Arbeit und Gabi auch nur 5 Minuten länger. Klasse ICE von Duisburg nach Frankfurt: der hält nur in Düsseldorf und Köln und katapultiert uns mit 300 km/h in 1:25 Std. an den Airport in Frankfurt. Dort sind wir nach 10 Minuten bei der Lufthansa am Vorabend-Check-in unsere Koffer los, fahren mit dem Shuttlebus zum Terminal 2 und von dort 15 Minuten später mit dem Hotelshuttle zum Meininger Hotel Frankfurt/Airport.

Dort kommen wir gegen 20:30 Uhr an, beziehen ein schönes Zimmer und genießen bei einer Flasche Weißburgunder einen Flammkuchen und eine Pizza. So darf Urlaub beginnen. Die Nacht ist ok, um 06:00 Uhr stehen wir auf, stärken uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet und sitzen um 08:30 Uhr wieder im Shuttle.

Keine große Schlange am Sicherheitscheck, dafür ziehen sie unsere beiden Rucksäcke heraus, weil sie die genauer untersuchen wollen. Hatten wir auch noch nicht, ist aber völlig ok: safety first! Bei Gabi sind es zwei metallene Heftstreifen, die den Sicherheitsleuten komisch vorkamen - das ist schnell geklärt. Mein Rucksack wird genauer untersucht: viel Metall. Der Sicherheitsmann mag meine Kameraausrüstung so sehr, dass er Abstriche von Bodys und Objektiven nimmt und in einem Gerät auf Sprengstoff testet - negativ! Ein paar nette Worte über den Inhalt meines Rucksacks, dann ziehen wir weiter durch die Duty-Free-Shops. Alles entspannt hier heute morgen.

Der Direktflug mit dem A380-800 ist perfekt, pure Werbung für die Lufthansa. Essen, Getränke, Service, Filmangebot, Beinfreiheit, Geschwindigkeit: ohne Worte! Neben 3 „Nick Tschiller“-Tatorten (einer davon der Kinofilm) sehe ich mir noch „Ich bin dann mal weg“ an; etwas Kontrastprogramm zu dem stumpfsinnigen Macho-Geballere muss sein. Gabi beömmelt sich beim neuen Peanuts-Film. Sie hat auch Spaß!

Die Einreise geht ähnlich glatt wie letztes Jahr: neu ist seit 2015, dass alle diejenigen, die mit ihrem Pass seit 2008 schon mal in den USA waren, wie einheimische „elektronisch“ einwandern dürfen; der Besuch beim Officer fällt dann etwas kürzer aus.

Wir suchen uns bei Alamo einen schwarzen Toyota RAV4 aus, der sich auf den ersten Kilometern in die Stadt schon sehr gut macht. Auch hier alles perfekt: TomTom-App läuft, das Auto erkennt mein iPhone sofort, schreibt meinen Namen ins Display und spielt einen Mix guter Musik ab.

So erreichen wir die Travelodge, beziehen unser Zimmer, trinken einen Kaffee, Gabi packt die Koffer um und alles aus, was gleich stationär ins Auto wandert. Ich habe diese Zeilen geschrieben und wir sind nun seit 19 Stunden auf den Beinen, haben im Flieger 1-2 Stündchen geschlummert und fühlen uns völlig frisch. Hier ist es jetzt kurz nach 4 nachmittags, zu Hause 1 Uhr nachts.

So starten wir zu Fuß einen Spaziergang, der uns bei dem Wetter garantiert gut tut. Bis später!

Fortsetzung folgt gleich …

Da bin ich wieder. Es ist jetzt nach 21:00 Uhr und wir haben einen wunderbaren Nachmittag und Abend mit viel Bewegung hinter uns. Gut 12 km sind auf der Uhr; der Weg hat sich aber wirklich gelohnt. Außerdem wird es nach 24 Std. nun mal Zeit, ans Bett zu denken.

Da sich meine Kameraausrüstung in den vergangenen Monaten noch einmal (und für einige Jahre letztmalig) deutlich verändert hat, war ich schon zu Hause auf der Suche nach alternativen Tragesystemen. Das ganze ist nämlich entgegen des allgemeinen Trends nicht nur größer, sondern auch schwerer geworden. Ich war auf das System von Peakdesign aufmerksam geworden und das interessiert mich sehr. Anstatt es bei uns im Internet zu ordern hatte ich mal geguckt, welche Läden das in SFO führen - hier hat die Firma nämlich ihren Sitz. Und siehe da: nur einige Blocks von der Travelodge entfernt gibt es den Fireside Camera Shop mit der kompletten Kollektion von Peakdesign. Ein Besuch dort stand natürlich ganz oben auf der Liste, wir haben den Shop gut gefunden, einiges ausprobiert, montiert und mitgenommen. Hat sich heute z.T. schon sehr bewährt, die neue Handschlaufe.

Typisch Amerikaner: als ich dem Herrn an der Rezeption heute Mittag sagte, dass wir wohl Richtung Golden Gate laufen wollen, war seine Reaktion: „Völlig unmöglich, viel zu weit, das geht nur mit dem Auto!“ Kennen wir ja, diese Einstellung. Nun - der Weg entlang des Jachthafens und am Strand entlang war super. Toller Blick auf meine absolute Lieblingsbrücke, aber nachmittags natürlich im Gegenlicht. Dazu pfiff uns ein „fieser und sehr kalter Wind“, wie Mutter zutreffend sagen würde, ins Gesicht und vor die Brust. Der Rückweg war wärmer und über Crissy Field und Fort Mason kamen wir dem Marina District wieder näher. Kite-Surfer nutzen den Wind und zeigen wilde Kunststücke. Der Weg immer am Wasser entlang ist wirklich klasse und sehr zu empfehlen. Viele Jogger und Radfahrer begegnen uns; schön! Es wird Volleyball gespielt, Sport ist Freizeit - California Living! Echt schräg waren nur die vielen Schwimmer, die wahrscheinlich für ein Event trainierten. Das war mit Sicherheit seeeehr kalt!

Über die „crookedest street“, die gewundene, sehr steile Lombard Street kommen wir zurück zur Travelodge, laden schnell unsere Rucksäcke ab und gehen dann nochmal 4 Blocks weiter bis wir eine Kneipe finden, in der Basketball läuft, die Stimmung gut ist und uns Pizza-Steak-Sandwich und Buffalo Wings munden. Dazu ein Pint Coors und für Gabi eine Coke light. Im Liquor Store erstehen wir eine Flasche Weißwein für den Schlummertrunk und nun machen wir die Tagebücher und Fotos fertig. Dann schlafen wir mal eine Runde, denn morgen geht es schon weiter Richtung Osten. Wir freuen uns so auf die kommenden 3 Wochen. Blumen im Haar, Sonne im Herzen und den weiten Himmel vor uns - uns geht es gut! Gabi merkt gerade nochmal an, wie entspannt der ganze Tag, vom Flug bis über den Spaziergang bis jetzt war - stimmt! Liebe Grüße an euch alle!


Tagesetappe: 9.133 Kilometer (geflogen)
Übernachtung:
Travelodge by the Bay, San Francisco, Kalifornien
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