Tagebuch
Gabi & Jürgen on Tour ...
Colorado River - nice to see you!

Gabi an Horseshoe Bend, Page, AZ
Gute Entscheidung, einen „lazy sunday“ einzuschieben! Wir haben lange geschlafen, dann im Best Western das Frühstücksbuffet gebucht; kostet hier extra, dafür bekommst du aber auch dein Omelette nach Wahl handgeklöppelt mit Pilzen, Tomate, Paprika, Jalapenos, Käse und mehr (wenn dir das so wie mir nicht reichen sollte). Klar, dass auch alles andere inkl. Obst etc. gibt. Wir schaffen eine gute Grundlage für den Tag und lassen uns Zeit. Die Anlage ist klasse, merken wir uns.
Kurzer Skype mit den Eltern, dann packen wir zusammen. Erst um 10:00 Uhr starten wir unsere heutige Reise. Die ersten Stunden rollen wir am „Desert Drive“ im Grand Canyon NP nach Osten von Viewpoint zu Viewpoint. Immer wieder halten wir an - so alle 5-10 Minuten kommt ein Aussichtspunkt in Sicht. Interessant war das gestern schon, wie sich die Aussicht immer wieder verändert. Dabei sehen wir hier ja nur einen Bruchteil des über 420 km langen Canyons.
Der „Rim Trail“ schlängelt sich immer an der Abbruchkante entlang und das meist ohne Gitter ohne Geländer. Die gibt es nur an den Aussichtspunkten, wo sich die Massen drängeln. Ich kann jedem nur empfehlen, sich nur ein kleines Stück von diesen zu entfernen, dann ist man fast allein. Das war erst recht gestern jenseits des Village Richtung Hermits Rest der Fall. Aber auch der „Trail of Time“ ist absolut sehenswert!
Schon gestern war uns aufgefallen, wie weit sich Einzelne für ein spektakuläres Foto hinaus wagen über evtl. vorhandene Absperrungen hinweg oder einfach in die Felsenschlucht hinein. Gut - auch wir gehen mal den ein oder anderen Schritt an den Abgrund für ein schönes Foto. Aber wir bremsen uns auch oft genug und riskieren nicht viel. Ganz anders so mancher Zeitgenosse in Flipflops. Sagenhaft, was die da veranstalten. Da bleibt mir echt die Spucke weg. Respekt - ich hoffe nicht, dass viele hinuntersegeln aber immer gut ausgehen wird das definitiv auch nicht.
Heute ist es meist entspannt an den Viewpoints. Wir machen unsere Fotos und genießen einen wunderschönen Sonntagmorgen am Grand Canyon bei blauem Himmel. Wir haben es nicht eilig. Am Lipan Point wagt sich ein niederländisches Mädel hinaus auf eine Felsnase. Fotogen, schönes Motiv. Wir machen einige Aufnahmen und ich gebe den Eltern meine Karte, damit ich ihnen die Bilder schicken kann. Als auch Gabi rübergeht, um sich dort zu postieren, lässt sie das schnell bleiben, denn das Mädel hat sichtliche Schwierigkeiten, sicher zurück zu kommen.
Und wir sehen den Colorado River, den Hauptverantwortlichen für diese großartige Schlucht an mehreren Aussichtspunkten. Das war mir so nicht in Erinnerung. Bisher hat er sich immer ganz unten versteckt, unsichtbar. Aber zwischen Moran Point und Desert View lässt er sich überall mehr oder weniger gut sichten. Toll!
Die Fahrt auf dem Hwy. 89 nach Norden ist eines dieser sensationellen Erlebnisse, die Autofahren zum wahren Vergnügen machen. Landschaft pur. Ich frage mich, wann denn einige Tusken-Räuber aus den Star Wars Filmen oder weiter nördlich größere Gruppen Indianer auf den Felsen erscheinen. Wir können uns kaum satt sehen.
Zwischendurch fülle ich den Tank für unglaubliche 2,234 Dollar per Gallone. Die Spritkosten werden sich in Grenzen halten dieses Jahr.
Am Horseshoe Bend kurz vor Page machen wir einen weiteren Stop. Einzig 2011 waren wir hier und da hatte ich noch keine 24er-Brennweite. Na gut, ein 14-24 wäre hier perfekt, aber man darf ja auch noch mal wiederkommen. Durch die sengende Hitze schlendert ein Lindwurm aus Touristen aller Herren Länder den staubigen, weil feinsandigen Hügel hinauf und an der anderen Seite wieder hinunter. Am Ziel angekommen, sucht jeder - je nach Mut - seinen Platz fürs perfekte Foto. Gott sei Dank gibt es auch hier keine Zäune oder Geländer, die würden nämlich sehr stören.
Interessant ist dieser Platz auch, weil du die wahre Schönheit, sprich das „komplette Hufeisen“ nur dann siehst, wenn du dich an der Kante vorbeugst …
Dafür funkelt der Colorado River heute aber auch in den schönsten Grün- und Türkistönen. Dies beschert ihm die Ehre, im Tagestitel erwähnt zu werden. Dazu das Rotorange der Felsen - perfekt! Ich mache auch ein paar Panoramas, die ich gleich noch montieren darf. Schöner Fotospot, wir krabbeln herum und passen auf, keinen „Köpper“ zu machen.
Zurück im Wagen freuen wir uns über eisgekühltes Wasser aus unseren Kühltaschen, die allmorgendlich mit frischen Eiswürfeln bestückt werden. Die gibt es kostenlos in allen Motels. Wir hatten natürlich auch eine Flasche mitgenommen in die Wüste - ohne solltest du hier dein Auto nicht verlassen.
In Page stoppen wir kurz im Visitor Center am Glen Canyon Dam. Vielleicht fotografiere ich den nachmal auf der Rückfahrt. Von Page bis Kanab ist es dann nochmal eine Stunde Fahrt. Und wir stellen die Uhren dort eine Stunde vor, andere Zeitzone. Derzeit sind wir also nur noch 8 Stunden zurück hinter Deutschland.
Kurz vor Kanab halten wir noch bei „Dreamland Safari Tours“, mit denen wir die nächsten beiden Tage verbringen werden. Die haben hier inmitten des „Nichts“ eine Halle und ihre Pickups stehen. Es gibt in der Halle aber auch ein Office und dort eine nette Dame, die unsere Fragen zur vollsten Zufriedenheit beantwortet: „Ja, mit morgen und übermorgen ist alles klar!“ „Ja, wir werden um 08:00 Uhr am Motel abgeholt!“ „Nein, um Verpflegung müssen wir uns nicht kümmern und Ja, für ausreichend Wasser und den Lunch ist gesorgt!“ Und: „jawohl, die Wetteraussichten sind super, wir dürfen uns auf volle Sonne rüsten!“. Supi!!
Im Best Western Kanab schäkern wir ein wenig mit der Dame am Empfang, schließlich ist dieses hier nur eines von 4 Best Western Motels unserer Reise. Und immerhin bleiben wir hier 4 ganze Nächte in diesem wunderbaren Kaff, das drumherum so viel zu bieten hat. Ja, da benötigen wir doch ein besonders schönes, großes und ruhiges Zimmer! Kriegen wir!! Mit Privatparkplatz sogar. Das riesige Zimmer befindet sich exklusiv über der Lobby, keine Nachbarn, niemand der uns stört. Eigene Treppe mit Zugang zum Pool und jede Menge Platz für die Koffer etc. Und das WLAN scheint auch gut zu sein.
Also hüpfen wir auch gleich in den Pool und erfrischen uns. Dann Duschen und ab ins „Houston's Trail’s End Restaurant“, das wir schon kennen und in dem die Kellnerinnen Colts tragen. Ich bestelle meine hier so köstlichen „Baby Back Ribs“ mit Cowboybeans und Salat, Gabi einen Burger. Alles super!!
Jetzt ist es 23:15, die Hausaufgaben sind erledigt und wir bereiten uns auf einen besonders erlebnisreichen Tag in den South Coyote Buttes vor. Das war ein wirklich schöner und entspannter Sonntag im Wilden Westen!
Tagesetappe: 352 Kilometer
Übernachtung: Best Western Red Hills,125 W Center, Kanab, UT 84741
31 Juli 2016
05 Juni 2016
29 Mai 2016
22 Mai 2016
24 Juli 2016
17 Juli 2016
10 Juli 2016
03 Juli 2016
26 Juni 2016
19 Juni 2016
12 Juni 201605 Juni 2016
29 Mai 2016
22 Mai 2016