Tagebuch
Gabi & Jürgen on Tour ...
Waveland ...

Gabi & Jürgen in den "South Coyote Buttes", Vermillion Cliffs NM, AZ
Traumtag, einer der besten Urlaubstage hier in den USA ever - anstrengend, aber auch einfach unbeschreiblich!! Und das mit einer sogenannten „Guided Tour“ mit Dreamland Safari Tours.
Alles begann am 01. März diesen Jahres. Das war der Tag, an dem das Bureau of Land Management (BLM) Kanab um 12:00 Uhr Mountain Standard Time den Kalender zur Reservierung der Permits für die South Coyote Buttes freischaltete. Die in den North Buttes gelegene Wave haben wir 2012 schon besuchen dürfen - hierfür waren auch in diesem Jahr für uns keine Permits zu gewinnen im Vorhinein. Wir haben es versucht, aber nicht geschafft.
Dafür dieses Mal die South Coyote Buttes in unmittelbarer Nachbarschaft? Ich erinnere mich noch gut, wie ich mit dem Mac auf Christians Geburtstag gegen 20:00 Uhr MEZ immer auf die Aktualisieren-Taste drückte und dann pünktlich der Kalender erschien. Beherzt auf den 06.06. geklickt, 2 Permits bestellt, alle Angaben inkl. Kreditkartennummer per App automatisch ausfüllen lassen und um 20:03 Uhr die Chance gewahrt. 20:04 Uhr: alle Permits für Juni vergeben, 2 Minuten später die erlösende Mail: wir sind dabei! Wenige Wochen später kamen die Erlaubnisse dann mit der Post in den Briefkasten geflattert. Da ich im Internet gesehen hatte, wie beschwerlich die Anfahrt ist und wir unser Glück nicht noch einmal herausfordern wollten, buchten wir bei Dreamland Safari Tours eine geführte Tour in die South Coyote Buttes.
Und die startete heute morgen pünktlich um 08:00 Uhr. Vorher ausgiebig und hervorragend gefrühstückt im Best Western Red Hills, Kameras gecheckt, Sonnenschutz aufgelegt und uns startklar gemacht.
Brad holt uns mit einem Riesen-SUV ab. Einige Straßen weiter in einem Bed & Breakfast holen wir ein jüngeres indisches Paar ab, das in Phoenix wohnt und auch hier Urlaub macht. Dann fährt auch noch ein etwas älteres Paar aus Florida bis Jakob Lake, dem Abzweig zum Grand Canyon North Rim hinter uns her. Hier steigen sie zu, heute Abend fahren sie von hier aus weiter zum North Rim, wo sie die nächsten Tage verbringen.
Es geht noch ein Stück weiter Richtung Page und dann biegen wir vom Hwy. 89A ab nach Norden auf einen unbefestigten Weg. Brad, dessen Spezialität Offroad Trips sind, fliegt mit gut 50 mi/h nur so über die Piste. Dann ein kurzer Stop an einer Condor-Infotafel. Brad läßt zu unserer grenzenlosen Verwunderung massiv Luft aus den Reifen, dass es nur so zischt. Muss sein, erklärt er, sonst haben wir im Tiefsand keine Chance. Wieder was gelernt!
Und die Tiefsandstrecken heute haben es wirklich in sich. Niemals wären wir mit dem Mietwagen da durch gekommen. Brad gleitet geradezu über den Sand und weicht geschickt und zügig Hindernissen aus. Am Pow Hole Trailhead der erste Stop. Für knapp 2 Stunden wandern wir durch die Formationen - sagenhaft!! Die Auslöser klicken ununterbrochen - die Gruppe harmoniert prima.
Dann gibt es ein Mittagessen am Truck, Brad bereitet Zutaten für leckere Sandwiches auf einem schnell zusammengebauten Tisch auf. Wir basteln das Mittagsmahl und es gibt sogar „German Kartoffelsalat“. Lecker ist das alles, Hunger haben wir nach der Tour ohnehin.
Dann weitere Meilen Tiefsand. Cottonwood Cove Trailhead. Wieder raus, diesmal für gute 3 Stunden. Es ist unglaublich hier und die Nachmittagstour übertrifft den Vormittag noch deutlich. Das hätten wir uns nicht zu träumen gewagt.
Hinter JEDER Kurve, hinter JEDEM Hügelchen, hinter JEDER kleinen Ecke neue Aussichten, Formationen, „Ahs" und „Ohs“. Gut: die „große Wave“ ist etwas Besonderes und es wäre unfair, sie jetzt schlecht zu reden. Das ist ein Erlebnis, das du im Leben nicht vergisst.
Aber: Die South Coyote Buttes stehen dem in nichts nach. Alles kleiner, aber auch hier viele vergleichsweise „Mini-Wellen“ und die skurilsten Formationen, die wir je gesehen haben. Das Gebiet ist an sich gefühlt größer, vor allem ist hier mehr zu klettern. Wenn man einen Guide wie Brad dabei hat. Alleine hätten wir es nie gewagt, hier so herumzukraxeln. Viel zu gefährlich und viel zu wahrscheinlich, etwas kaputt zu machen. Brad weiß aber, welche Felsstellen „solid“ sind und betreten werden können. Dazu zeigt er uns immer wieder Ausblicke, die wir nie selbst gefunden hätten.
Formationen in allen Rot- und Orangetönen. Dann hat hier noch jemand schöne gelbe Blumen dekorativ platziert. Und die Kakteen blühen auch. Einige Felsen sehen aus wie gefaltete Blätter Papier. Was Erosion so alles kann! Dinosaurierspuren gibt es auch, sehr deutlich zu sehen!!
Fernausblicke auf das „Wave-Plateau“. Und immer, wenn sich so eine gigantische Felsschüssel unter dir auftut sagt Brad: „Hier gehen wir jetzt hinunter!“
Es ist anstrengend, sehr sogar. Die Sonne brennt, es gibt kaum Schatten. Weite Wegstrecken durch tiefen Sand, andere über Slickrock - vorsichtig sein, nichts abbrechen. Steil zum Teil, sehr steil, hinauf wie hinab. Die Hände müssen helfen. Wir schwitzen und trinken Unmengen Wasser. Schwitzen wir wieder aus, das Wasser wird heute über die Haut transportiert. Die beiden Damen sind am Ende ihrer Kräfte, Gabi ist fit. Allerdings hat auch uns die Sonne alles abverlangt. Egal wie viel du trinkst, irgendwann musst du raus aus der sengenden Hitze - boah, war das anstrengend. Ein Wüstenerlebnis der Extraklasse!!
Ich kann es gar nicht beschreiben. Nach erster Sichtung sind immer noch 368 Bilder übrig von heute. Ich habe einfach mal ein paar genommen und veröffentlicht, nicht die Besten, einfach ein paar Schöne. Unglaublich, aber wahr: es war kaum Bearbeitung nötig heute. Etwas Schärfe, ein paar Tonwerte, fertig. Was ihr auf den Bildern seht, haben wir so 1:1 erlebt. Bitte mal reinschauen, zu Hause gibt es Zugaben …
Es gibt mehrere kleine Waves und für mich ist das hier typisches „Waveland“. Viel mehr zu sehen als bei der „großen Schwester“, abwechslungsreicher in jedem Fall. Meine Meinung: absolut ebenbürtig - und dafür leichter zu bekommen. Beide andere Paare haben die Permits erst gestern im Internet oder im BLM bekommen. Hintergrund: viele blocken ein Permit, planen dann aber um und es wird wieder frei.
Laut Brad verfallen zusätzlich über 50% der Permits, weil die Touristen mit der Sandpiste nicht klarkommen und spätestens umkehren, wenn sie das erste Mal stecken blieben. Alles richtig gemacht - das war eine super Tour. Und: wir haben den ganzen Tag keine andere Menschenseele getroffen.
Im Auto unterhalten wir uns sehr nett, alles gut! Und Bärbel & Jürgen: das müsst ihr unbedingt mal machen. Gilt auch für Birgit, Hans und Freunde die starten, wenn wir zurück kommen. Wenn ihr noch Tickets bekommen könnt und das hineinpasst in den Plan: unbedingt machen, ihr werdet das nie bereuen!! Aber bitte auch mit Dreamland, alles andere geht nicht, erst recht nicht mit Camper!
Wieder im Best Western springen wir als erstes in den Pool. Ich telefoniere mit der „Roadside Assistance“ von Alamo. Unser hübscher Toyota RAV4 will eine Inspektion. Den Vorschlag, dass ich mal eben 80 mi nach Saint George fahre, um das Auto zu tauschen finde ich zum Lachen. Ok - Alamo will das Auto tauschen, evtl. morgen, wenn wir nicht da sind - finde ich doof. Nach 20 Minuten einigen wir uns darauf, dass wir nix machen. Ich fahre den Wagen weiter bis Denver und melde mich wieder, wenn er doch mucken sollte.
Ich fahre noch kurz in den Ort, während Gabi duscht. Im „Family Store“ Wasser, Chips und Nachos fangen. Gut! Ich hätte noch gerne eine große Dose Bier nach diesem Tag. Muss ich wohl noch zum Liquor Store? Denkste: was ich nie gedacht hätte hier im Mormonenland: Es gibt Bier im „Family Store!“ Super. Jetzt noch eine Pizzeria finden, eine 14 Zoll „Combo“ ordern und alles nach Hause fahren. Dort ist der Tisch gedeckt. Lecker! Anschließend Fotos und Tagebuch, Kameras pflegen, Daten sichern. Jetzt baue ich alles in der Website zusammen. Die Fotoansicht ist immer noch gestört. E-Mails mit dem Entwickler des Fotomoduls bringen etwas Aufhellung. Spätestens Mittwoch will ich das in den Griff kriegen. Bastel ständig daran herum.
Morgen geht es in die „White Pockets“, wieder mit Dreamland Safari Tours - es geht wieder um 08:00 Uhr los, das heißt kurz vor halb sieben aufstehen. Wir freuen uns und ich mache dann gegen 24:00 Uhr auch die Augen zu . Liebe Grüße!
Tagesetappe: 247 Kilometer (mit Dreamland Safari Tours)
Übernachtung: Best Western Red Hills,125 W Center, Kanab, UT 84741
31 Juli 2016
05 Juni 2016
29 Mai 2016
22 Mai 2016
24 Juli 2016
17 Juli 2016
10 Juli 2016
03 Juli 2016
26 Juni 2016
19 Juni 2016
12 Juni 201605 Juni 2016
29 Mai 2016
22 Mai 2016