Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

Unsere Brücke hat Geburtstag ...

20160527_081800_BAE0886
Gabi & Jürgen mit "ihrer" Brücke, dem Geburtstagskind, San Francisco, CA

… und wir waren früh dort, um zu gratulieren. Aber der Reihe nach: Es war eine kurze Nacht in San Francisco, trotz der langen Reise und obwohl uns der nette Herr an der Rezeption ein wirklich ruhig gelegenes und schönes Zimmer vermittelt hatte. Das ist der Jetlag - kennen wir! Die innere Uhr ist es einfach nicht gewohnt, am gefühlten Nachmittag lange zu schlafen. So ist nach gut 3 Stunden nur noch „ruhen“ angesagt, was aber auch gut tut. Entsprechend früh sind wir auf den Beinen und richten Dinge für die Weiterreise. Das Frühstück ist für Motel-Verhältnisse echt ok: Muffins, Toast, Marmelade, hartgekochte Eier, Cornflakes, Müsli, Joghurt, Äpfel, O-Saft und natürlich Kaffee bis zum Abwinken.

Um 08:00 Uhr rollen wir vom Hof Richtung Golden Gate Bridge, über die uns der Weg nach Sausalito führt. Die Brücke liegt gut im Morgenlicht und wir können einfach nicht vorbeifahren am Viewpoint auf der Südseite noch vor der Überfahrt. Hier gibt es die allerschönsten Ausblicke auf dieses monumentale Bauwerk, das genau heute vor 79 Jahren eröffnet wurde. Ob wir zum „runden“ Geburtstag auch wieder hier stehen?

Es ist fast nichts los um diese Zeit hier, die Touri-Busse kommen erst später. Wir genießen die Ruhe, die frische Morgenluft und den Ausblick. Unser „Reisebegleittier“ ist auch wieder mit von der Partie und Gabi postiert „Tiny Little Bear“ mit Blumen im Haar vor der Golden Gate Bridge - da muss ich doch das Foto im Tagebuch von gestern austauschen; passt perfekt zur Überschrift. Auf der anderen Seite fahren wir den nördlichen Aussichtspunkt nur kurz an und fahren dann in die Marin Headlands, wo es viele schöne Fernblicke auf die Brücke gibt. Besonders angetan hat es uns hier aber der allererste Viewpoint. Von den wenigen Parkplätzen an der alten Bunkeranlage sieht man nix, aber oben auf dem Hügel hast du einen schönen Blick. Hier treffen wir eine junge Frau, die in San Francisco lebt und die gerne einige Bilder von uns macht. Sie erzählt außerdem, dass sie gestern am „Cliffhouse“ jenseits des Presidioparks auf der Südseite viele Wale gesehen hat. Das merken wir uns für später einmal.


In Sausalito stellen wir unser Auto ab und bummeln die Hauptstraße entlang. Hier gibt es viele schöne Geschäfte und nette Häuschen. Wie entspannt wir sind merke ich daran, dass Gabi schon jetzt die Ruhe weg hat und es genießt, durch die Läden zu bummeln. Wir kaufen ein paar Kleinigkeiten; leider öffnet das Geschäft mit dem Weihnachtsschmuck heute erst später. Das Schaufenster ist jedenfalls spektakulär. Dazu muss man wissen, dass es hier überall Geschäfte gibt, die ganzjährig irre geschmückte Tannenbäume ausstellen. Sowas haben wir auch schon am Grand Canyon gesehen, später in Sacramento wird es genau so sein (hier haben wir auch Gelegenheit, die gerade angesprochenen „Weihnachtsschmuckstücke“ und tausende mehr im Detail zu betrachten). Wirklich abgefahren ist eine Vorrichtung, die weiße Minikügelchen per Luftstrom an der Tannenspitze ausbläst, die dann als „Schnee“ über den Baum rieseln. Alles, was nicht hängen bleibt, wird unten aufgefangen und im ewigen Kreislauf wieder nach oben gepumpt. Aber auch der Baum mit den sexy Wassermännern und Elfen, der mit Pfauenfedern etc. ganz in „grün-blau“ geschmückte oder der Baum mit den bunten Hamburgern, Pizzen, Tabascoflaschen etc. sind sicher als „speziell“ zu bezeichnen.

In Sausalito zu leben, dürfte wirklich nett sein, wenn man sich die Häuser so anguckt. Ich möchte nur nicht wissen, was man hier an Geld mitbringen muss …

So fahren wir auf den Highway, der später zum Freeway wird uns uns nach Sacramento bringt. Auf den Autobahnen wird uns klar, dass „Memorial-Day-Weekend“ ist. So voll haben wir die Straßen noch nicht gesehen. Viele sind auf dem Weg, um das erste Ferienwochenende zu nutzen.

Auch in Sacramento ist mehr los als sonst. In „Old Sacramento“ ist das ganze Wochenende Musikfestival und überall spielen Bands in abgetrennten Bereichen und Zelten. Zu hören sind sie überall - gut! Wir bummeln auch hier durch die Geschäfte, zur „Tower Bridge“ mit Blick auf’s Capitol Building, schauen uns einige alte Loks im Außengelände des „Railroad Museums“ an und snacken eine Kleinigkeit zu Mittag. Hier in Old Sacramento ist die Zeit stehen geblieben und die Stadt gefiel uns damals schon gut. Den Park am imposanten Capitol Building und das interessante „Fort Sutter“ hatten wir 2013 bereits besucht; wer Bilder hiervon sehen möchte findet sie hier …

Wieder auf dem Freeway ist dieser nicht leerer geworden und wir beschließen, bis South Lake Tahoe durchzufahren, um nicht zu spät dort anzukommen. Auf dem Weg verpassen wir nichts, was wir nicht 2013 schon ausgiebig besucht haben.

South Lake Tahoe ist einfach toll. Der Hauptteil liegt so gerade noch in Kalifornien, die Staatengrenze nach Nevada führt aber im Osten durch den Ort; das merkt man aber nur daran, dass dort einige Spielcasinos liegen. Im Best Western Station House bekommen wir gegen 16:30 Uhr ein geräumiges Zimmer; das Auto steht direkt vor der Tür. Die Anlage ist weitläufig und idyllisch gelegen, der See ist nur einen Steinwurf entfernt.

Wir machen uns aber direkt wieder auf den Weg, weil unser erster Supermarktbesuch noch aussteht. Da auch die Hauptstraße nicht weit weg ist und dort Geschäfte und Restaurants in Hülle und Fülle zu finden sind schlendern wir 5 Minuten später durch die endlosen Gänge des „Raley’s Market“. Ist ja nicht das erste mal, aber erschlagen von dem Angebot ist man immer wieder.

Wir decken uns mit Wasser, Obst, Snacks, Keksen, Nachos, Salsa, Wein u.ä. ein und ein Kaffee hilft Gabi über den „toten Punkt“ hinweg. Der wirkt Wunder und zu meiner Überraschung ist ihr nach noch mehr „Bummeln“ zumute. Im riesigen Sport-/Outdoorshop (hier gibt es wirklich alles, was man zur Bewegung und zum Überleben in der Wildnis benötigt) findet sie auch prompt zwei hübsche Sportblusen, die ihr Outfit ab jetzt ergänzen.

Wieder im Zimmer ist klar: jetzt eine Pause machen hieße, die Nacht wieder wach zu liegen. Also spazieren wir zum See erkunden anschließend die örtliche Restaurantszene. Auch hier gibt es viel Lifemusik; der Abend ist warm, die Luft auf über 2.000 Metern klar und rein und wir fühlen uns prächtig. Ein Oldtimerclub trifft sich hier um stolz die bis ins kleinste Detail liebevoll aufgemotzen Fahrzeuge zur Schau zu stellen. Alles ist farblich abgestimmt und wir sind - ohne jede Ahnung von den Autos zu haben - echt begeistert.

In einem kleinen mexikanischen Imbiss finden wir Tacos mit verschiedenen Füllungen, dazu Reis und den üblichen, schleimigen Bohnenbrei (sieht furchtbar aus, schmeckt aber passabel) sowie Nachos mit Salsas unterschiedlichster Schärfe zur Selbstbedienung.

Gut gestärkt erreichen wir unser Zimmer und machen uns über die Fotos her. Die schaffe ich noch hochzuladen, fürs Tagebuch reicht es aber nicht mehr: Akku leer!

Kurz vor 22:00 Uhr sind wir im Reich der Träume und nun haben wir bis 5:00 Uhr geschlafen - die Richtung stimmt. Jetzt ist es 06:30 Uhr, das Tagebuch ist fertig und Gabi ebenfalls aufgestanden. Sie hat als erstes Kaffee gekocht - super, dass viele Motels Kaffeemaschinen inkl. Kaffee auf den Zimmern haben.

Von Old Sacramento aus hatte ich gestern mittag mit dem Büro von Tahoe Photographic Tours angerufen und vereinbarungsgemäß die heutige Tagestour rund um den See bestätigt. Wir werden um 09:00 Uhr von unserem Guide hier abgeholt und sind mal gespannt.

Bis dahin bleibt noch Zeit, einige Fotos zu bearbeiten, etwas Ordnung in unsere Klamotten zu bekommen und zu Frühstücken. Das Frühstück hier ist hochgelobt, mal sehen, ob wir das bestätigen können. Es ist im Preis drin und wird im Steakhouse auf dem Gelände serviert.

Kümmern müssen wir uns heute zunächst mal um nix - sehr ungewohnt!! Vielen Dank übrigens für eure lieben Rückmeldungen zur Website; es freut uns, wenn es euch gefällt!!

Tagesetappe: 344 Kilometer
Übernachtung:
Best Western Plus Station House Inn, 901 Park Avenue, South Lake Tahoe, CA 96150

Be shure to wear some flowers in your hair ...

20160527_081506_BAE0882
Tiny Little Bear mit "Flowers in the hair" vor der Golden-Gate-Bridge, San Francisco, CA

Da sind wir wieder - San Francisco hat uns zurück und präsentiert sich mit bestem Wetter und blauem Himmel.

Als ich gestern morgen, am Mittwoch, zur Arbeit fuhr spielte der WDR "San Francisco" von Scott MCKenzie und bei der Textzeile "… be shure to wear some flowers in your hair …" überkam mich trotz des anstrengenden Arbeitstages, der noch vor mir lag, ein unheimlich schönes Gefühl der Ruhe, Gelassenheit und Vorfreude. Und mir kam gleich in den Sinn, dass dies die perfekte Überschrift für unsere Anreise ist. Wer unsere Reiseberichte in den vergangenen Jahren verfolgt hat weiß, wie sehr wir diese Stadt mögen. Und San Francisco (wie unsere ganze "Wild West"-Begeisterung) bringt eben diese Stimmung mit sich, die Scott McKenzie musikalisch so treffend eingefangen hat: Blumen im Haar, Konventionen ade, sei locker, sorgenfrei, unbekümmert und genieße das Leben und die Freiheit! Jippie, wir sind wieder da, ich kann es noch gar nicht glauben.

Routiniert hatte Gabi in gewohnter Perfektion alles Notwendige in den vergangenen Tagen zusammen gepackt; auch alles rund um Technik und Foto ist vorbereitet. Birgit hat uns mit Johanna gestern Abend nach Duisburg zum Bahnhof gebracht - ich war gerade mal 45 Minuten zu Hause nach der Arbeit und Gabi auch nur 5 Minuten länger. Klasse ICE von Duisburg nach Frankfurt: der hält nur in Düsseldorf und Köln und katapultiert uns mit 300 km/h in 1:25 Std. an den Airport in Frankfurt. Dort sind wir nach 10 Minuten bei der Lufthansa am Vorabend-Check-in unsere Koffer los, fahren mit dem Shuttlebus zum Terminal 2 und von dort 15 Minuten später mit dem Hotelshuttle zum Meininger Hotel Frankfurt/Airport.

Dort kommen wir gegen 20:30 Uhr an, beziehen ein schönes Zimmer und genießen bei einer Flasche Weißburgunder einen Flammkuchen und eine Pizza. So darf Urlaub beginnen. Die Nacht ist ok, um 06:00 Uhr stehen wir auf, stärken uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet und sitzen um 08:30 Uhr wieder im Shuttle.

Keine große Schlange am Sicherheitscheck, dafür ziehen sie unsere beiden Rucksäcke heraus, weil sie die genauer untersuchen wollen. Hatten wir auch noch nicht, ist aber völlig ok: safety first! Bei Gabi sind es zwei metallene Heftstreifen, die den Sicherheitsleuten komisch vorkamen - das ist schnell geklärt. Mein Rucksack wird genauer untersucht: viel Metall. Der Sicherheitsmann mag meine Kameraausrüstung so sehr, dass er Abstriche von Bodys und Objektiven nimmt und in einem Gerät auf Sprengstoff testet - negativ! Ein paar nette Worte über den Inhalt meines Rucksacks, dann ziehen wir weiter durch die Duty-Free-Shops. Alles entspannt hier heute morgen.

Der Direktflug mit dem A380-800 ist perfekt, pure Werbung für die Lufthansa. Essen, Getränke, Service, Filmangebot, Beinfreiheit, Geschwindigkeit: ohne Worte! Neben 3 „Nick Tschiller“-Tatorten (einer davon der Kinofilm) sehe ich mir noch „Ich bin dann mal weg“ an; etwas Kontrastprogramm zu dem stumpfsinnigen Macho-Geballere muss sein. Gabi beömmelt sich beim neuen Peanuts-Film. Sie hat auch Spaß!

Die Einreise geht ähnlich glatt wie letztes Jahr: neu ist seit 2015, dass alle diejenigen, die mit ihrem Pass seit 2008 schon mal in den USA waren, wie einheimische „elektronisch“ einwandern dürfen; der Besuch beim Officer fällt dann etwas kürzer aus.

Wir suchen uns bei Alamo einen schwarzen Toyota RAV4 aus, der sich auf den ersten Kilometern in die Stadt schon sehr gut macht. Auch hier alles perfekt: TomTom-App läuft, das Auto erkennt mein iPhone sofort, schreibt meinen Namen ins Display und spielt einen Mix guter Musik ab.

So erreichen wir die Travelodge, beziehen unser Zimmer, trinken einen Kaffee, Gabi packt die Koffer um und alles aus, was gleich stationär ins Auto wandert. Ich habe diese Zeilen geschrieben und wir sind nun seit 19 Stunden auf den Beinen, haben im Flieger 1-2 Stündchen geschlummert und fühlen uns völlig frisch. Hier ist es jetzt kurz nach 4 nachmittags, zu Hause 1 Uhr nachts.

So starten wir zu Fuß einen Spaziergang, der uns bei dem Wetter garantiert gut tut. Bis später!

Fortsetzung folgt gleich …

Da bin ich wieder. Es ist jetzt nach 21:00 Uhr und wir haben einen wunderbaren Nachmittag und Abend mit viel Bewegung hinter uns. Gut 12 km sind auf der Uhr; der Weg hat sich aber wirklich gelohnt. Außerdem wird es nach 24 Std. nun mal Zeit, ans Bett zu denken.

Da sich meine Kameraausrüstung in den vergangenen Monaten noch einmal (und für einige Jahre letztmalig) deutlich verändert hat, war ich schon zu Hause auf der Suche nach alternativen Tragesystemen. Das ganze ist nämlich entgegen des allgemeinen Trends nicht nur größer, sondern auch schwerer geworden. Ich war auf das System von Peakdesign aufmerksam geworden und das interessiert mich sehr. Anstatt es bei uns im Internet zu ordern hatte ich mal geguckt, welche Läden das in SFO führen - hier hat die Firma nämlich ihren Sitz. Und siehe da: nur einige Blocks von der Travelodge entfernt gibt es den Fireside Camera Shop mit der kompletten Kollektion von Peakdesign. Ein Besuch dort stand natürlich ganz oben auf der Liste, wir haben den Shop gut gefunden, einiges ausprobiert, montiert und mitgenommen. Hat sich heute z.T. schon sehr bewährt, die neue Handschlaufe.

Typisch Amerikaner: als ich dem Herrn an der Rezeption heute Mittag sagte, dass wir wohl Richtung Golden Gate laufen wollen, war seine Reaktion: „Völlig unmöglich, viel zu weit, das geht nur mit dem Auto!“ Kennen wir ja, diese Einstellung. Nun - der Weg entlang des Jachthafens und am Strand entlang war super. Toller Blick auf meine absolute Lieblingsbrücke, aber nachmittags natürlich im Gegenlicht. Dazu pfiff uns ein „fieser und sehr kalter Wind“, wie Mutter zutreffend sagen würde, ins Gesicht und vor die Brust. Der Rückweg war wärmer und über Crissy Field und Fort Mason kamen wir dem Marina District wieder näher. Kite-Surfer nutzen den Wind und zeigen wilde Kunststücke. Der Weg immer am Wasser entlang ist wirklich klasse und sehr zu empfehlen. Viele Jogger und Radfahrer begegnen uns; schön! Es wird Volleyball gespielt, Sport ist Freizeit - California Living! Echt schräg waren nur die vielen Schwimmer, die wahrscheinlich für ein Event trainierten. Das war mit Sicherheit seeeehr kalt!

Über die „crookedest street“, die gewundene, sehr steile Lombard Street kommen wir zurück zur Travelodge, laden schnell unsere Rucksäcke ab und gehen dann nochmal 4 Blocks weiter bis wir eine Kneipe finden, in der Basketball läuft, die Stimmung gut ist und uns Pizza-Steak-Sandwich und Buffalo Wings munden. Dazu ein Pint Coors und für Gabi eine Coke light. Im Liquor Store erstehen wir eine Flasche Weißwein für den Schlummertrunk und nun machen wir die Tagebücher und Fotos fertig. Dann schlafen wir mal eine Runde, denn morgen geht es schon weiter Richtung Osten. Wir freuen uns so auf die kommenden 3 Wochen. Blumen im Haar, Sonne im Herzen und den weiten Himmel vor uns - uns geht es gut! Gabi merkt gerade nochmal an, wie entspannt der ganze Tag, vom Flug bis über den Spaziergang bis jetzt war - stimmt! Liebe Grüße an euch alle!


Tagesetappe: 9.133 Kilometer (geflogen)
Übernachtung:
Travelodge by the Bay, San Francisco, Kalifornien
© 2016 Gabi & Jürgen E-Mail an uns ..../E-Mail to us ...