Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

"That's it!"

20160617_111223_BAE4169

Es ist nie schön, wenn ein so wunderschöner Urlaub zu Ende geht und der Alltag fängt uns mit aller Macht sehr schnell wieder ein. Immerhin setzen wir (kaum zu Hause) am nachfolgenden Wochenende den in den USA geschmiedeten Plan in die Tat um: wir legen uns einen Weber-Gasgrill zu. So retten wir etwas vom Gefühl zu Freiheit und BBQ-Abenteuern in „unsere Welt“. Prädikat: sehr empfehlenswert!!

Im Rückblick schreibe ich jetzt mal das Tagebuch zu Ende:

Die Nacht im Double Tree by Hilton Denver war erwartungsgemäß gut und auch das im Preis inbegriffene Frühstücksbuffet ist durchaus „Hilton-like“. Neben den üblichen Verdächtigen rund um Eier & Speck, Cereals & Fruits finden sich auch einige echte Spezialitäten: ich werde diese Breakfast-Burritos (mexikanische „Wraps“ mit Käse überbacken und mit Rührei, Gemüse, Bacon etc. gefüllt) und das „Green Chili“ sehr vermissen. Muss man mögen zum Frühstück - aber ich mag es ja scharf. Und Gabi probiert tatsächlich eine Art Haferschleim. Ist hier sehr beliebt, vor allem bei Kindern - ich könnte mich schütteln!

Auch hier haben wir ein angeregtes Gespräch mit den Großeltern am Nebentisch, deren Enkel lieber „a la carte“ frühstückt. Das wäre bei uns auch nicht denkbar, wenn das reichhaltige Buffet im Preis inbegriffen ist. Scheint hier aber nicht unüblich zu sein, sich „was zu gönnen“.

In aller Ruhe packen wir unsere Sachen so zusammen, dass die Koffer „check-in-fertig“ sind. Nun haben wir noch einige Stunden zur Verfügung, bevor wir am Flughafen sein müssen.

So beschließen wir, nochmal ein Stückchen Richtung Stadt zu fahren und dort dem „Denver Museum of Nature and Science“ (Natur und Wissenschaft) einen Besuch abzustatten. Das ist wirklich sehr zu empfehlen und bei weiteren Aufenthalten in Denver werden wir ganz sicher noch einmal dorthin zurückkehren. Es liegt auch nicht mitten in der Stadt und ist sehr gut zu erreichen. Parkplätze gibt es reichlich und vom angrenzenden City Park hat man einen schönen Blick auf die Downtown und Skyline. Kinder spielen in und an einem Springbrunnen; wir schauen zunächst etwas zu, genießen die Sonne und Aussicht, reißen uns dann aber los, um die Eintrittskarten zu kaufen.

Die Optionen sind vielfältig, Tickets zieht man unproblematisch am Automaten, wenn man mag. Wir entscheiden uns für das Tagesticket und das IMAX-3D-Kino. Für das Planetarium und die Zusatzausstellung (derzeit: Roboter - sicher super interessant) bleibt heute keine Zeit. Selbst das Museum werden wir nur durchstreifen können. Das tun wir dann auch zuerst mal. Den Schwerpunkt setzen wir dabei auf die Ausstellungen zu „Erde und Weltraum“, „Gesundheit“ und „Amerikanische Tierwelt“.
Auch dort können wir immer nur einzelne Dinge herauspicken: Gemeinsam mit amerikanischen Jugendlichen und deren Eltern zoomen wir uns an einer großen Drehscheibe (ähnlich Google World) nach Deutschland und an den Weinberg in Nieukerk. Da staunen die Amis nicht schlecht: „So viele Häuser“? „So kleine Grundstücke?“ „Ja, so ist das bei uns - aber: auch schön!“

Länger unterhalten wir uns mit einem Herrn, der an einem Modell die Erdumlaufbahn beschreibt und mit einer Dame, die eine riesige im Raum schwebende Erdkugel per iPad mit den unterschiedlichsten Layern versehen kann: Wo wird Facebook genutzt und wohin bestehen die meisten Verbindungen? Wo leben die glücklichsten Menschen? Von wo nach wo wird was exportiert? Wo sind wann welche Flugbewegungen? etc. - sehr interessant!

Kleinkinder spielen Astronaut und sammeln „Gestein“ mit Zangen, andere schießen eine Metallkugel in ein Sandbasin, um sich dann per Zeitlupe anzuschauen, wie Meteorkrater entstehen. Alles sehr anschaulich!

In der Gesundheitsabteilung bekommen wir Chipkarten, die wir kurz personalisieren. Dann können wir die verschiedensten Messungen (Herzschlag, Körperdimensionen a la Leonardo da Vinci etc.) durchführen lassen; zum Ende gibt es einen Ausdruck. Auch gut!

Zu den Tieren und ihren Lebensräumen gibt es schließlich eine Ausstellung mit ausgestopften Exemplaren, die uns die imposante Größe so manches Bären, Elches oder Seelöwens noch einmal plakativ vor Augen führt.

Was kann es zum finalen Abschluss dieses tollen Urlaubs schöneres geben als den Film „Adventures in Americas National Parks“ in 3D? Und richtig: die grandiosen Landschaften ziehen noch einmal an uns vorbei; dabei werden auch Erinnerungen an vergangene Jahre noch einmal lebendig - und gleichzeitig wächst die Sehnsucht, wieder zu kommen. Alles richtig gemacht!

Schweren Herzens lösen wir uns von diesem Museum und dem Urlaub. Ein letztes Mal tanken wir den Toyota voll, dann fahren wir zum Airport und geben das Auto bei Alamo ab. Mit dem Herrn, der das Auto zurück nimmt, diskutiere ich eine Weile wegen der fälligen Inspektion. Kein Grund, sich böse zu beschweren; ich mache dennoch deutlich, dass ich mich als guter Kunde geärgert habe über die Unannehmlichkeiten. Versteht er. Mein Vorschlag: wir teilen uns die 106 $ für die Roadside Assistence fifty/fifty. Er kommt mir entgegen und übernimmt 80$ - das finde ich mehr als fair und dies sage ich ihm auch. Klasse!

Ruckzuck sind wir per Shuttlebus am Flughafen, geben unser Gepäck ab, steigen in den Flieger und ab geht es. Lufthansa: prima! Mit Filmen, guter Verpflegung und einigen Stunden Schlaf vergeht die Zeit; wir landen pünktlich am Samstag um 11:00 Uhr in Frankfurt. Aufs Gepäck warten wir etwas länger; dennoch bekommen wir den vorgesehenen ICE und sind gegen 15:00 Uhr zu Hause. Auch darüber können wir nicht meckern - alles Gut!

„That’s it!“ könnte man sagen - für dieses Jahr! Wirklich? Nun ja, wir kommen zurück in die Staaten, ohne Zweifel. Vielleicht sogar noch einmal in diesem Jahr auf eine Stipvisite? Wer weiß!?

Recht sicher werden wir aber auch 2017 wieder unsere Cowboyhüte nehmen; die weiten Prärien und Berglandschaften, die Wüsten und der Pazifik rufen bereits wieder verdächtig laut nach uns.

Danke für euer Interesse - bei Fragen: bitte melden! Liebe Grüße, auch von der unvergleichlichen Gabi!!

Tagesetappe: 39 Kilometer (mit dem Auto)
Übernachtung: LH 447

Be shure to wear some flowers in your hair ...

20160527_081506_BAE0882
Tiny Little Bear mit "Flowers in the hair" vor der Golden-Gate-Bridge, San Francisco, CA

Da sind wir wieder - San Francisco hat uns zurück und präsentiert sich mit bestem Wetter und blauem Himmel.

Als ich gestern morgen, am Mittwoch, zur Arbeit fuhr spielte der WDR "San Francisco" von Scott MCKenzie und bei der Textzeile "… be shure to wear some flowers in your hair …" überkam mich trotz des anstrengenden Arbeitstages, der noch vor mir lag, ein unheimlich schönes Gefühl der Ruhe, Gelassenheit und Vorfreude. Und mir kam gleich in den Sinn, dass dies die perfekte Überschrift für unsere Anreise ist. Wer unsere Reiseberichte in den vergangenen Jahren verfolgt hat weiß, wie sehr wir diese Stadt mögen. Und San Francisco (wie unsere ganze "Wild West"-Begeisterung) bringt eben diese Stimmung mit sich, die Scott McKenzie musikalisch so treffend eingefangen hat: Blumen im Haar, Konventionen ade, sei locker, sorgenfrei, unbekümmert und genieße das Leben und die Freiheit! Jippie, wir sind wieder da, ich kann es noch gar nicht glauben.

Routiniert hatte Gabi in gewohnter Perfektion alles Notwendige in den vergangenen Tagen zusammen gepackt; auch alles rund um Technik und Foto ist vorbereitet. Birgit hat uns mit Johanna gestern Abend nach Duisburg zum Bahnhof gebracht - ich war gerade mal 45 Minuten zu Hause nach der Arbeit und Gabi auch nur 5 Minuten länger. Klasse ICE von Duisburg nach Frankfurt: der hält nur in Düsseldorf und Köln und katapultiert uns mit 300 km/h in 1:25 Std. an den Airport in Frankfurt. Dort sind wir nach 10 Minuten bei der Lufthansa am Vorabend-Check-in unsere Koffer los, fahren mit dem Shuttlebus zum Terminal 2 und von dort 15 Minuten später mit dem Hotelshuttle zum Meininger Hotel Frankfurt/Airport.

Dort kommen wir gegen 20:30 Uhr an, beziehen ein schönes Zimmer und genießen bei einer Flasche Weißburgunder einen Flammkuchen und eine Pizza. So darf Urlaub beginnen. Die Nacht ist ok, um 06:00 Uhr stehen wir auf, stärken uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet und sitzen um 08:30 Uhr wieder im Shuttle.

Keine große Schlange am Sicherheitscheck, dafür ziehen sie unsere beiden Rucksäcke heraus, weil sie die genauer untersuchen wollen. Hatten wir auch noch nicht, ist aber völlig ok: safety first! Bei Gabi sind es zwei metallene Heftstreifen, die den Sicherheitsleuten komisch vorkamen - das ist schnell geklärt. Mein Rucksack wird genauer untersucht: viel Metall. Der Sicherheitsmann mag meine Kameraausrüstung so sehr, dass er Abstriche von Bodys und Objektiven nimmt und in einem Gerät auf Sprengstoff testet - negativ! Ein paar nette Worte über den Inhalt meines Rucksacks, dann ziehen wir weiter durch die Duty-Free-Shops. Alles entspannt hier heute morgen.

Der Direktflug mit dem A380-800 ist perfekt, pure Werbung für die Lufthansa. Essen, Getränke, Service, Filmangebot, Beinfreiheit, Geschwindigkeit: ohne Worte! Neben 3 „Nick Tschiller“-Tatorten (einer davon der Kinofilm) sehe ich mir noch „Ich bin dann mal weg“ an; etwas Kontrastprogramm zu dem stumpfsinnigen Macho-Geballere muss sein. Gabi beömmelt sich beim neuen Peanuts-Film. Sie hat auch Spaß!

Die Einreise geht ähnlich glatt wie letztes Jahr: neu ist seit 2015, dass alle diejenigen, die mit ihrem Pass seit 2008 schon mal in den USA waren, wie einheimische „elektronisch“ einwandern dürfen; der Besuch beim Officer fällt dann etwas kürzer aus.

Wir suchen uns bei Alamo einen schwarzen Toyota RAV4 aus, der sich auf den ersten Kilometern in die Stadt schon sehr gut macht. Auch hier alles perfekt: TomTom-App läuft, das Auto erkennt mein iPhone sofort, schreibt meinen Namen ins Display und spielt einen Mix guter Musik ab.

So erreichen wir die Travelodge, beziehen unser Zimmer, trinken einen Kaffee, Gabi packt die Koffer um und alles aus, was gleich stationär ins Auto wandert. Ich habe diese Zeilen geschrieben und wir sind nun seit 19 Stunden auf den Beinen, haben im Flieger 1-2 Stündchen geschlummert und fühlen uns völlig frisch. Hier ist es jetzt kurz nach 4 nachmittags, zu Hause 1 Uhr nachts.

So starten wir zu Fuß einen Spaziergang, der uns bei dem Wetter garantiert gut tut. Bis später!

Fortsetzung folgt gleich …

Da bin ich wieder. Es ist jetzt nach 21:00 Uhr und wir haben einen wunderbaren Nachmittag und Abend mit viel Bewegung hinter uns. Gut 12 km sind auf der Uhr; der Weg hat sich aber wirklich gelohnt. Außerdem wird es nach 24 Std. nun mal Zeit, ans Bett zu denken.

Da sich meine Kameraausrüstung in den vergangenen Monaten noch einmal (und für einige Jahre letztmalig) deutlich verändert hat, war ich schon zu Hause auf der Suche nach alternativen Tragesystemen. Das ganze ist nämlich entgegen des allgemeinen Trends nicht nur größer, sondern auch schwerer geworden. Ich war auf das System von Peakdesign aufmerksam geworden und das interessiert mich sehr. Anstatt es bei uns im Internet zu ordern hatte ich mal geguckt, welche Läden das in SFO führen - hier hat die Firma nämlich ihren Sitz. Und siehe da: nur einige Blocks von der Travelodge entfernt gibt es den Fireside Camera Shop mit der kompletten Kollektion von Peakdesign. Ein Besuch dort stand natürlich ganz oben auf der Liste, wir haben den Shop gut gefunden, einiges ausprobiert, montiert und mitgenommen. Hat sich heute z.T. schon sehr bewährt, die neue Handschlaufe.

Typisch Amerikaner: als ich dem Herrn an der Rezeption heute Mittag sagte, dass wir wohl Richtung Golden Gate laufen wollen, war seine Reaktion: „Völlig unmöglich, viel zu weit, das geht nur mit dem Auto!“ Kennen wir ja, diese Einstellung. Nun - der Weg entlang des Jachthafens und am Strand entlang war super. Toller Blick auf meine absolute Lieblingsbrücke, aber nachmittags natürlich im Gegenlicht. Dazu pfiff uns ein „fieser und sehr kalter Wind“, wie Mutter zutreffend sagen würde, ins Gesicht und vor die Brust. Der Rückweg war wärmer und über Crissy Field und Fort Mason kamen wir dem Marina District wieder näher. Kite-Surfer nutzen den Wind und zeigen wilde Kunststücke. Der Weg immer am Wasser entlang ist wirklich klasse und sehr zu empfehlen. Viele Jogger und Radfahrer begegnen uns; schön! Es wird Volleyball gespielt, Sport ist Freizeit - California Living! Echt schräg waren nur die vielen Schwimmer, die wahrscheinlich für ein Event trainierten. Das war mit Sicherheit seeeehr kalt!

Über die „crookedest street“, die gewundene, sehr steile Lombard Street kommen wir zurück zur Travelodge, laden schnell unsere Rucksäcke ab und gehen dann nochmal 4 Blocks weiter bis wir eine Kneipe finden, in der Basketball läuft, die Stimmung gut ist und uns Pizza-Steak-Sandwich und Buffalo Wings munden. Dazu ein Pint Coors und für Gabi eine Coke light. Im Liquor Store erstehen wir eine Flasche Weißwein für den Schlummertrunk und nun machen wir die Tagebücher und Fotos fertig. Dann schlafen wir mal eine Runde, denn morgen geht es schon weiter Richtung Osten. Wir freuen uns so auf die kommenden 3 Wochen. Blumen im Haar, Sonne im Herzen und den weiten Himmel vor uns - uns geht es gut! Gabi merkt gerade nochmal an, wie entspannt der ganze Tag, vom Flug bis über den Spaziergang bis jetzt war - stimmt! Liebe Grüße an euch alle!


Tagesetappe: 9.133 Kilometer (geflogen)
Übernachtung:
Travelodge by the Bay, San Francisco, Kalifornien
© 2016 Gabi & Jürgen E-Mail an uns ..../E-Mail to us ...